Der erste Monat des neuen Jahres ist im Zeichen eines leichten Nachlassens der Spannung um Berlin gestanden. Sowohl die Sowjetunion als auch die Vereinigten Staaten scheinen entschlossen zu sein, es nicht zum Äußersten kommen zu lassen. Dieser Eindruck entstand nicht nur durch die Gespräche des amerikanischen Botschafters Thompson mit Gromyko, sondern auch durch den Austausch von Neujahrsbotschaften zwischen Kennedy und Chruschtschow und deren gleichzeitige und bewußt herausgestrichene Veröffentlichung. Der Austausch dieser Botschaften hat eine gemeinsame Verantwortung der zweiWeltmächte
Vor kurzem ging durch die Weltpresse die Meldung, daß das Welt-raumkomitee der Vereinten Nationen, das mehr als ein Jahr durch die Gegensätze der Großmächte blockiert war, nun endlich seine Tätigkeit aufgenommen und den ständigen Delegierten Österreichs bei den Vereinten Nationen, Botschafter Dr. Matsch, zu seinem Vorsitzenden gewählt habe. Diese Nachricht von der Wahl eines Diplomaten, der den einzigen der UNO angehörenden ständig neutralen Staat bei der Weltorganisation vertritt, zum Vorsitzenden eines Komitees, das eine ebenso heikle wie neue, in ihren Dimensionen eigentlich kaum
Das Unbehagen an der amerikanischen Außenpolitik der letzten Jahre ist in Amerika selbst stark angestiegen. Der gemeinsame Nenner der amerikanischen Kritik ist der Mangel an Konsequenz, an Linie; ein Mangel, der sich in der Diskrepanz von Worten und Taten ausdrückte, ja auch in der Unvereinbarkeit von Argumenten, die Amerikas verschiedenen Partnern unterbreitet werden.Die Meinungen der amerikanischen Kritiker gehen allerdings darüber auseinander, auf welcher Ebene die Gleichsetzung von Worten und Taten, die gegenseitige Abstiihmung von politischen Argumenten, erfolgen soll. Die einen
In letzter Zeit ist die Diskussion um die Möglichkeiten der Wissenschaft von der Politik zum ersten Male in Oesterreich aktuell geworden, vor allem dank der begrüßenswerten Initiative der Sozialwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft. Es kann daher nichts näher liegen, als nach einem in Oesterreich kaum bekannten Wegweiser zu greifen, der uns mit der im Ausland schon seit geraumer Zeit währenden Debatte über Ziele und Werte der politischen Wissenschaft vertraut' machen kann. Seit 1950 hat ,sich die sozialwissenschaftliche Abteilung der \lNESCO darum bemüht, die Stellung der
Vor kurzem wurde in New York anläßlich des alljährlichen amerikanischen Historikerkongresses eine Initiative ergriffen, die in Oesterreich nicht unbeachtet bleiben sollte. Rund hundert amerikanische Historiker haben sich zu einer „Conference Group for Central European History“ zusammengeschlossen. Seit geraumer Zeit gibt es in Amerika festorganisierte und sehr aktive Arbeitsgemeinschaften oder Gruppen im Rahmen der Amerikanischen Historischen Gesellschaft für lateinamerikanische, fernöstliche, britische, französische, osteuropäische, sogar italienische Geschichte. Die
Der Substanzverlust, den die österreichische Wissenschaft nicht nur im Jahre 1938 und durch • den Krieg, sondern auch durch die vielbesprochenen „Abwanderungen“ der letzten zehn Jahre erlitten hat, ist der Oeffentlichkeit so richtig erst im vergangenen Jahre, anläßlich der Protestkundgebung der Wissenschaftler und der Kulturdebatte im Nationalrat ins Bewußtsein gedrungen. Es wäre aber ein Irrtum, die Krise ausschließlich auf gewisse vielgenannte Faktoren zurückzuführen, sei es das Fehlen ausreichender finanzieller Mittel, sei es die gut österreichische Haltung, „Kultur“