Ein junger Österreicher spezialisierte eich in der Nachkriegszeit auf die Produktion von Sonnen- schutzmitteln, die damals Mangelware waren. Er stellte sie anfangs in der Küche seiner Kleinwohnung her, erzeugte aber trotzdem nicht billigen Ersatz, sondern ein wissenschaftlich fundiertes Produkt, das er ständig verbesserte und das in vieler Hinsicht die bisher angebotenen Präparate übertraf.Er war in einer Person Betriebschemiker, Produzent und Verkaufsleiter. Auf dem Fahrrad fuhr er von Ort zu Ort, stellte es in irgendeinem Hof ab, bürstete sein Gewand aus und trat nun als
Die neue ÖVP-Mannschaft in der Regierung hat starke sozialpolitische Initiativen angekündigt. Gleichzeitig wurde aber auch betont, daß die wirtschaftliche Basis gesichert werden müsse, welche die unerläßliche Voraussetzung jeder sozialen Maßnahme bildet. Die Regierung solle daher auch die gesetzlichen Grundlagen für ein verstärktes wirtschaftliches Wachstum schaffen.Die enge Verknüpfung zwischen Wirtschafts- und Sozialpolitik bedeutet keinen Widerspruch, sondern die nüchterne Erkenntnis, daß eine erfolgreiche Sozialpolitik nur auf dem Boden einer gesunden Wirtschaft gedeihen kann.
Wenn wir weniger auf die Paukenschläge — wie etwa die Streikdrohung der Metallarbeiter —, sondern auf die Grundmelodie achten, so fallen beim Rückblick auf den jüngsten Bundeskongreß des Österreichischen Gewerkschaftsbundes viele positive Ideen und Reflexionen auf; so etwa die ernste Sorge um die Arbeitsplätze, die Sorge um die Stabilität des Schillings und das Bekenntnis zur Zusammenarbeit der beiden großen politischen Parteien.Allerdings standen solche Überlegungen diskret im Hintergrund. Die vordergründige Argumentation wies auf die möglichen Gefahren für die
In Augenblicken, wie denen der deutschen Streikbewegung, schätzt man es wieder, Österreicher zu sein, da in unserem Lande — trotz gelegentlicher Ausbrüche — im großen und ganzen die Sozialpartner doch aus der traurigen Geschichte der Ersten Republik gelernt zu haben scheinen und einen Konflikt nicht auf die Spitze treiben. Auf Arbeitgeber- wie auch auf Arbeitnehmerseite wird erfreulicherweise schließlich doch immer wieder der Zusammenarbeit der Vorzug gegeben.So etwa hat der derzeitige geschäftsführende Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsburides, B e n y a. erst dieser
Die Alternative unserer Zeit heißt — genau betrachtet — schon längst nicht mehr Kapitalismus oder Sozialismus. Die wahre Front, an der die Entscheidungsschlacht um die Zukunft des Menschen von heute geschlagen wird, liegt zwischen zwei Begriffen, die ein gedankenloser Sprachgebrauch gerne als Synonima verwendet: Unsere Existenzfrage ist, ob die Zukunft ein Zeitalter der Massen oder des „kleinen Mannes“ sein wird.Die moderne Industriegesellschaft rteht am Scheideweg zwischen den mechanistischen, uniformierenden Ord-numgsformen des Kollektivismus und einer personalen Ordnung, die den
Wenn einerseits im Westen jetzt häufig von Wirtschaftsplanung oder „Planification“ nach französischem Vorbild die Rede ist, andererseits in der Moskauer „Prawda“ sehr ausführlich und ohne allzu deutliche ideologische Töne die „Libermann-Diskussion“ über eine Liberalisierung der betrieblichen Planung geführt wird, gewinnt man den Eindruck, Zeuge eines dialektischen Prozesses zu sein, in dessen Verlauf die Extrempositionen der Antithesen abgebaut werden und die Synthese schrittweise errungen wird. Eine solche Erwartung wäre allerdings reichlich verfrüht, denn von Entwurf und
Ganz bewußt stellt die heimische Wirtschaft die Österreichwoche, die heuer in der Zeit vom 21. bis 28. Oktober stattfinden wird, in direkte zeitliche Nachbarschaft zum Tag der Fahne. Dies ist keineswegs ein Versuch, patriotische Gefühle für wirtschaftliche Vorteile unterschwellig nutzbar zu machen, sondern es soll nur mit aller Deutlichkeit darauf hingewiesen werden, daß politisches und wirtschaftliches Selbstbewußtsein unlösbar miteinander verbunden sind.Daß die Grundhaltung der Österreichwoche durch und durch sachlich ist, kommt auch in der Art und Weise zum Ausdruck, wie die
„Im Bereich der Wirtschaft kommt der Vorrang der Privatinitiative des eimeinen zu, die entweder für sich allein oder in vielfältiger Verbundenheit mit anderen zur Verfolgung gemeinsamer Interessen tätig werden ... Die Sorge des Staates für die Wirtschaft, so weit und so tief sie auch in das Gemeinschaftsleben eingreift, muß dergestalt sein, daß sie den Raum der Privatinitiative der einzelnen Bürger nicht nur einschränkt, sondern vielmehr ausweitet, allerdings so, daß die wesentlichen Rechte jeder menschlichen Person gewahrt bleiben ...Wo die Privatinitiative der einzelnen fehlt,
Die Zeiten, da Fabriken Maschinen erzeugten und sich die Abnehmer nach Maßgabe der angebotenen Maschinen einrichten mußten, sind vorbei. Heute werden nicht mehr einzelne Maschinen, sondern ganze Produktionsverfahren oder vollständige Anlagen gekauft. Der Absatzmarkt verlangt — wie dies Herbert Gross einmal richtig formuliert hat — keine bloßen Waren mehr, sondern er will Dienste. Nur derjenige Erzeuger von Investitionsgütern ist heute konkurrenzfähig, der seine Abnehmer nicht nur beliefert, sondern gleichzeitig auch berät. Nicht Lieferanten werden heute gesucht, sondern