Der Kampf Nietzsches gegen das Christentum ist nicht in eine Front mit dem modernen Kulturkampf des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu bringen. Hier liegt ein Tieferes vor. Von der einzigen Tugend der „Redlichkeit“ und dem einzigen Ideal der „'Wohlgeratenheit“ — des ganzen Menschen antiker Prägung —, die er gelten läßt, ausblickend, ist ihm die Achtung auch vor der glaubensmäßigen Überzeugung — so sehr ihm Überzeugungen sonst als Verkrampfungen dekadenter Dualismen verhaßt sind — durchaus nicht fremd. So hatte er in dem Leben und dem Opfertod Christi das hehrste Beispiel
Natur, Geschichte, Menschheit nennt Novalis an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert die drei Stützen eines zukünftigen Menschheitsfriedens. Natur als „Werkzeug wie als Medium“ das große, einzige Gegenbild der Menschheit, an dem dieser ein ähnliches Erlösungswerk zu wirken beschieden ist, wie es an ihr durch Gott getan wird. Natur in der Verschwendung ihrer Gestaltungen um der Verwirklichung ihrer Gestaltungsurbilder, ihrer Entelechie willen auch ein Vorbild der Sinngebung für die Mannigfaltigkeit der menschlichen Versuche, durch die Geschichte sich vervollkommnendes Bewußtsein in
Vor kurzem hat die Manzshe Verlagsbuchhandlung in der Sammlung „Taschenausgaben der österreichischen Gesetze” das „A 11 g e- meine Bürgerliche Gesetzbuch” in vierter Auflage erscheinen lassen, als deren Herausgeber nah dem Tode des langjährigen Bearbeiters Sektionschef Dr. Rudolf Hermann nunmehr Sektionsrat Dr. Hans K a p f e r zeichnet.Es ist dies zugleih die erste Auflage, die nah der Beseitigung der nationalsozialistischen Herrshaft in Österreich erscheint. Darin liegt auh ihrt wesentliche Bedeutung. So ist überall, wo sih der zweimalige Rehtsübergang (1338 und 1945)
Joseph Görres, der rheinische Romantiker, Gelehrter, Natur- und Geschichtsphilosoph, als Herausgeber des „Rheinischen Merkurs”, 1814—1816, wohl der genialste Publizist der Befreiungsbewegung wider Napoleons Vorherrschaft in Europa, entwickelt in seinen mythologischen und geisteswissenschaftlichen Werken wie in seinen politischen Schriften eine Sinndeutung der Geschichte, die auch den modernen Geschichtsbetrachter in seinem Streben, itr der vermeintlichen Wiederkehr historischer Erscheinungen die Entelechie eines teleologisch bestimmten Entwicklungsbildes, mithin ein gewisses Gesetz der
Der Historiker, der die handelnden Persönlichkeiten der Kongreßzeit zum Gegenstand seiner Betrachtung macht und sich'dabei die Aufgabe stellt, heute das Leben eines Metternich, eines Friedrich von Gentz oder eines Talleyrand neu darzustellen, wie es Golo Mann in seinem Buche: Friedrich von Gentz, Geschichte eines europäischen Staatsmannes, Europa-Verlag, Zürich-Wien 1947 (amerikanische Ausgabe 1946), tut, muß, da für diese Zeit neue Quellenfunde oder die Erschließung neuen Aktenmaterials voraussichtlich kaum mehr zu erwarten sind, auf eine vertiefte Beantwortung der Rankeschen Frage: