„Eine neue Regierung müßte alles tun, um die Preisentwicklung wieder in den Griff zu bekommen. Dies ist der ÖVP-Regierung nicht gelungen, die durch ihre Politik der Steuer-, Gebühren- und Tariferhöhungen geradezu Preissteigerungen provoziert hat…“, berichtete die „Arbeiter-Zeitung“ am 15. Februar 1970, als der Wahlkampf für die Nationalratswahlen am 1. März voll entbrannt war-. Und der damals noch rot angehauchte „Express“ wußte zu melden: .„Die Sozialistische Partei ist entschlossen, der Verdünnung des Geldwertes entgegenauwirken.“Der Zahlenspiegel der
„Handwerk hat goldenen Boden” — aber nicht mehr in Wien. Den ohnedies mit Schwierigkeiten über Schwierigkeiten kämpfenden Gewerbebetrieben sollen weitere Probleme geschaffen werden.Die grundsätzlich unternehmer- feindliche Haltung der Gemeinde Wien und des ehemaligen Finanzstadtrates und jetzigen Bürgermeisters Slavik — die U-Bahn- Steuer — droht dem Wiener Gewerbe nämlich erst jetzt richtig das Lebenslicht auszublasen. Slavik, der mit dem Bundeszuschuß zum U-Bahn-Bau von 2,4 Milliarden Schilling nicht genug bekommen konnte, bedrängt die Unternehmer Wiens seit dem 1. Jänner
Selbst die Treuesten der Treuen haben die Nase voll; nämlich die Bewohner der Per-Albin-Hansson- Siedlung am südlichen Stadtrand von Wien-Favoriten. Und das in einer sozialistischen „Mustersiedlung”, die nicht zufällig nach dem schwedisch- sozialdemokratischen Idol Hansson benannt worden ist. Die etwa dreißigtausend wahlberechtigten Seelen dieser Gemeinde lieferten bis dato bei jeder Wahl der SPÖ ihre Stimme ab.Anlaß dafür, daß die Volksseele zum Kochen kam, war das Verrechnungsdebakel der „Heizbetriebe Wien Ges. m. b. H.”. Die Heizwerke überrumpelten die Mieter in diesen
Die Idee, die Aufnahmsprüfung in die allgemeinbildenden höheren Schulen entfallen zu lassen, ist ein alter Hut. Älter, als es der öffent- , lichkeit wahrscheinlich bekannt ist. Ende 1969 und Anfang 1970 wurden Unterkommissionen der Schulreformkommission mit diesem Thema befaßt und in der Sitzung der Hauptkommission am 9. Juni 1970 wurde endgültig die Abschaffung der Aufnahmsprüfung in die AHS empfohlen.Damit hatte die Kommission den Ball an das Unterrichtsministerium abgegeben. Der Unterrichtsminister aber — so hat es den Anschein — schien von all dem nichts zu wissen. Es wäre nun
Georg G., 9, zittert nicht mehr: Es gibt für ihn im nächsten Jahr keine Aufnahmeprüfung in die Mittelschule mehr, die noch seinem Bruder Herbert, 11, nicht erspart geblieben ist. Aber es ist ja für Herbert alles gutgegangen. Mit Georg braucht auch sein Vater nicht mehr zu zittern, da Väter bei solchen Anlässen immer mehr aufgeregt sind als die Söhne. Überhaupt wenn es sacäi — wie in diesem Faii — um einen Vater dreht, der gleichzeitig Unterrichts-miinister ist und Leopold Gratz heißt. In die Schiukeform ist wieder Leben gekommen. Oder besser gesagt: fünf Monate brodelte es im