Was ein Mann allein durch sein Können und die Hingabe an eine große Idee zu vollbringen imstande ist, das wurde uns bei einem Gespräch mit Paul Burkhard klar. Der Schweizer Komponist kam im Sommer 1960, inspiriert durch die schöne Kirche seines Wohnortes Zell bei Zürich, auf den Gedanken, für die Dorfjugend ein Weihnachtsspiel zu schreiben. Er machte sich gleich an die Verwirklichung des Planes, schrieb ganz allein Text und Musik (acht große Lieder, darunter ein schweizerdeutsches Negro-Spiritual) zu einem einstündigen Spiel für 50 bis 150 Kinder und verstand es, die Jugend von Zell
Zum zweitenmal hat sich heuer das Ensemble Porcia inSpittal an der Drau eingefunden, um in den Sommermonaten in Kärntens schönstem Re-naiss.incepalast Komödien der Weltliteratur zu spielen. Was 1961 als Verheißung begonnen hat, ist 1962 ins Stadium der Bewährung getreten. Gespielt wurde heuer im Juli und August mit Ausnahme der Montage bereits täglich; gezeigt wurden drei verschiedene Programme. Sehr zu begrüßen war die neue, ideale Lösung einer rasch zu bewerkstelligenden Überdachung des Arkadenhofes (Architekt Ottokar Uhl), die die Aufführungen, auch in der Zukunft, vom Wetter
Seit Mai vorigen Jahres beunruhigen Kärntens bisher eher ruhige Hauptstadt Klagenfurt gleich zwei moderne Galerien. Während sich die „Galerie 61“ soigniert (in einem Neubau der Bahnhofstraße) gibt und monatlich wechselnde größere Einzelausstellungen einheimischer und fremder Maler bietet, stellt die kleine „Galerie in der Wulfengasse“ (in einem idealen Kellergewölbe) vorwiegend junge internationale Künstlergruppen, Wegsucher, Außenseiter zur Debatte.Betritt man die „Galerie in der Wulfengasse“ als ahnungsloser Besucher — gegenwärtig werden die revolutionierenden
Wenn man Aufführungen an verschiedenen Landesbühnen gesehen und ihre Spielpläne geprüft hat, und wenn man dann zu dem gleichen Zweck nach Klagenfurt kommt, so 6tellt man fest, daß das Klagenfurter Stadttheater zu Unrecht als der letzte Ableger unter den österreichischen Landesbühnen gilt. Wir haben uns einige Vorstellungen angesehen, mit dortigen Theaterleuten gesprochen und beim Stammpublikum herumgefragt. Hier unsere Impressionen:Zunächst die Vorstellungen: An der interessierten Aufnahme von P i n t e r s schwierigem „Hausmeister“, der knapp nach dem Akademietheater Premiere
Das Überangebot, ja die Inflation an Druckgraphik in der heutigen Zeit, macht es einer öffentlichen Sammlung vor allem bei beschränkten Mitteln schwer, die Bestände auf Vollständigkeit hin zu erweitern. Die zweite Ausstellung von Neuerwerbungen in der Albertina, die eine Auswahl aus der Druckgraphik der Moderne außerhalb Frankreichs und Österreichs zeigt, gibt einen eindringlichen Überblick, der die Schwierigkeiten nur unterstreicht. Vorerst die wichtigsten Aquisitionen: Hans Arp ist mit seinen Holzschnitten „Dreams and Projects“, den Lithos und Farbradierungen hervorragend
Treubergs Gratisbühne hat zu ihrem zehnjährigen Bestehen eingeladen. Wir gratulieren dem mutigen Herrn Direktor und seinem treuen Ensemble, daß sie nach zehn Jahren Kampf gegen den „Geist Bürokratius“ noch immer nicht aufgegeben haben. Und wir freuen uns darüber. Denn was dieser idealistischeste aller Theaterdirektoren für Wien bedeutet, ist einmalig und unverwechselbar, ist den Eingeweihten längst Zu einem Begriff geworden. Gottfried Treuberg — bis zum heutigen Tag ohne Theaterkonzession — spielt mit seinem Ensemble auf Vereinsbasis. In allen Bezirken ist seine Truppe gern
Die Theaterstadt Wien verdankt dem Studententheater zur Zeit eine ihrer interessantesten Novitäten. Daran wurde man bei der Uraufführung zweier Einakter von H. C. Artmann durch „die arche“ — in der Mensa der Katholischen Hochschülerschaft in der Ebendorferstraße — gemahnt. — Der erste Teil des erfolgreichen Abends stand im Zeichen der „un-guaten Handerln“ vom Greißler, der eines Tages größenwahnsinnig wird und nichts mehr verkauft, nur damit niemand glaubt, er hätt's am End' nötig. Artmann mißachtet in diesem 1953 entstandenen, seinerzeit für das „Theater am
Der neue, mit Spannung erwartete Intendant des Landestheaters Linz, Fred Schroer, stellt seine Aera unter das „Kennwort Morgenrot”. Autor Heinrich Klier, 31 Jahre, bringt kein Experiment, sondern überraschend gekonntes, handfestes Theater. Dazu hat er ein ehrliches Anliegen: er bekennt sich zur lebenserhaltenden Kraft der Familie und glaubt,daß sie stärker ist als alle außermenschlichen, politischen und abstrakten Mächte dieser und aller Zeiten. So trägt der Mensch, nicht die Idee das Stück.Stofflich greift Klier nach dem uralten Konflikt zwischen Vater und Sohn. Zwei