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Sinnvolle Unruhe

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Seit Mai vorigen Jahres beunruhigen Kärntens bisher eher ruhige Hauptstadt Klagenfurt gleich zwei moderne Galerien. Während sich die „Galerie 61“ soigniert (in einem Neubau der Bahnhofstraße) gibt und monatlich wechselnde größere Einzelausstellungen einheimischer und fremder Maler bietet, stellt die kleine „Galerie in der Wulfengasse“ (in einem idealen Kellergewölbe) vorwiegend junge internationale Künstlergruppen, Wegsucher, Außenseiter zur Debatte.

Betritt man die „Galerie in der Wulfengasse“ als ahnungsloser Besucher — gegenwärtig werden die revolutionierenden Photographien des 1934“ geborenen Franzosen Lucien Clergue erstmalig in Österreich gezeigt —, so fällt zunächst die überzeugende Hängung und Beleuchtung der Objekte auf. Biographisches Material, ergänzende Sammelmappen bereichern das Ausgestellte; bedeutende Kataloge, Kunst-und Literaturzeitschriften aus aller Welt liegen auf; Blätter und Bilder aller durch die Galerie vertretenen Künstler laden zum Ankauf ein.

Unter den Besuchern, deren Anzahl sich täglich zwischen fünf und dreißig Leuten bewegt, findet sich allmählich jugendliches Stammpublikum ein. Das freut die selbst sehr junge, ambitionierte Gründerin und Leiterin der Galerie, Heide Hildebrand, am meisten, wie sie uns versichert. Im Winter reist Frau Hildebrand viel, um persönliche Verbindung zu Künstlern aufzunehmen und um zu fruchtbarer Zusammenarbeit mit anderen Galerien (welche eine Ausstellung oft erst ermöglicht) zu kommen. Beinahe alles heuer Ausgestellte (der Schweizer lean Baier, Neue Holländische Tendenzen) sah man in Österreich noch nicht. Der bisher größte Erfolg: die gemeinsam mit Karl Prantl gezeigten geometrischen Plastiken vegetativen Ausdrucks von dem völlig zurückgezogen lebenden, steirischen Künstler Fritz Hartlauer, die einer echten Entdek-kung gleichkommen. Im September stellt die „Galerie in der Wulfengasse“ den jungen Franzosen Aubertin zusammen mit den jüngsten Arbeiten Bischoffshausens vor.

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