Die Große Koalition kommt in den Zeitungen derzeit schlecht weg. Nach einer Studie waren die Vorurteile in den Redaktionen allerdings schon vor der Wahl deutlich ausgeprägt.
Der österreichische Rüstungspazifismus hat wieder einmal zugeschlagen. Unter Rüstungspazifismus soll dabei jene, moralisch zwar anerkennenswerte, in der Realität jedoch nicht nachvollziehbare Haltung verstanden werden, die einerseits die „Bedürfnisse unserer Landesverteidigung“ akzeptiert, andererseits aber die Befriedigung dieser Bedürfnisse seitens einer funkti-onsfähigen Rüstungsproduktion kritisiert — nach dem Motto: Wasch' mir den Pelz, aber mach' mich nicht naß!Unbestritten ist, daß in einer Welt ohne Waffen, Konflikte und Kriege das Leben der gesamten Menschheit
„War net Österreich, wann net durt, wo ka Gfrett is', ans wurdt. Denn das Gfrett ohne Grund gibt uns Kraft, halt uns gsund”. — Richtig: Bei Josef Weinheber, dem bekannten Autor dieser bekannten Zeilen, ist im Original nicht von Österreich die Rede, sondern von „Wien”, und doch darf mit einigem Recht angenommen werden, daß ein unsere Gegenwart erlebender und erleidender Weinheber diese (und andere) Strophe(n) mit ihrer hintergründigen und tiefsinnigen Charakterzeichnung wohl auf ganz Österreich bezogen wissen möchte.Angesichts der allgemeinen Gfrett-Inflation in den letzten
Einer der Mächtigsten unseres Landes leistete sich unlängst bei einer Pressekonferenz die vielsagende Pun-zierung der kommenden Nationalratswahl als „Störfaktor”.Bei allem Verständnis für die konkrete Situation, in der diese Äußerung fiel, und auch bei voller Anerkennung der Sorge um die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, in welche die Nationalratswahl gewissermaßen „hineinplatzt” und damit—so war es wohl gemeint — das ökonomische Krisenmanagement behindert: über einen derartigen Versprecher kann man nicht bedenkenlos hinwegsehen.Denn dieser Lapsus linguae ist ja
An Angeboten und verbalen Bekenntnissen zur Zusammenarbeit mangelt es derzeit nicht. Die Appelle sind eindringlich, oft schon aufdringlich. Die sozialpartnerschaftlichen Problemloser werden - vordergründig? - hofiert. Und nicht wenige entdecken plötzlich an der einst so geschmähten Koalition deren gute Seiten. Geht es aber wirklich um eine Zusammenarbeit?
Die Begebenheit reizt zum Lächeln: Da bearbeiten zwei biedere Landbriefträger tagaus und nachtein die ihnen anvertrauten Briefe, Drucksorten und sonstiges Postgut mit dem Brieföffner in der Absicht, sich eilig lesend des Inhalts bzw. der Geheimnisse dieser Poststücke zu bemächtigen jind begründen diese zeit- und kräfteraubende amtswidrige Tätigkeit treuherzig mit dem Hinweis, nur auf diese Art und Weise das Briefgeheimnis schützen zu können. Denn schützen könne man nur, was man wisse!Als der Oberösterreicher und Literaturwissenschafter Alois Brandstetter vor einigen Jahren diese