Auf der Schallaburg bei Melk wird vom 27. April bis 27. Oktober eine Exposition gezeigt, die ein spezifisches Kapitel österreichischer Geschichte darzustellen versucht: „Das Kaisertum Österreich von 1804 bis 1848". Als durch den Druck Napoleons der intelligente aber nicht eben willensstarke und staatsmännisch phantasielose römisch-deutsche Kaiser Franz II. zum österreichischen Kaiser Franz I. wurde und aus den alten habsburgischen Erbländern das Kaisertum Österreich sich bildete, war Österreich außenpolitisch am Höhepunk. Zeremonielle Prachtentfaltung, die Krönung Ferdinands
In der Schweiz und im Elsaß feiert man ebenfalls Östereichs Millennium. So wird auf der Lenzburg im Schweizerischen Kanton Aargau mit einer Ausstellung die gemeinsame Vergangenheit ins Gedächtnis gerufen - gehörte doch der Aargau bis zur Ächtung Herzog Friedrichs. 1415 ebenso wie der Thurgau und Zürichgau zu Vorderösterreich (auch Vorlande genannt). Die Lenzburg war alter habsburgischer Besitz, der sich unweit der Habsburg und des habsburgischen Hausklosters Muri befand.Unterelsaß mit dem Sundgau -seit der Heirat Johanns von Pfirt mit Herzog Albrecht IL, „dem Lahmen", 1324
Termine fielen ins Wasser, aber dann gab es am Sonntag in Hellbrunn ein wirkliches Fest, mit allen dazugehörigen Ingredienzien: mit Menuetttanzen, Speisen, Promenieren und Feuerwerk. Mit Musik von Mozart, von George Gershwin und dem jungen Österreicher Hannes Pendl, mit Moritaten, Wienerliedern. Zum Klang der Malat-Schrammeln vor dem historischen Weinkeller begann ein kleines Mädchen sich zu drehen.Was das Fest von Hellbrunn so unverwechselbar macht, sind aber nicht die Programmpunkte für sich allein, wenngleich darunter heuer wieder ganz Spezielles zu finden war, wie etwa die Inszenierung
„Bei uns sind viele neue Begegnungen möglich,“ meint Paul Roczek in der von ihm geleiteten Internationalen Sommerakademie der Hochschule Mozarteum. Und natürlich in Salzburg, das in diesen Sommertagen nicht nur von Touristen, Festspielgästen und Künstlern wimmelt, sondern auch von jungen Leuten, die Karrieren auf der Bühne oder im Konzertsaal anpeilen.Zu den Begegnungen, die Roczek meint, gehören auch die junger Komponisten und Interpreten mit dem „Composer in residence“ von 1992. Der Amerikaner George Crumb leitete in der ersten Augustwoche ein Kompositionsseminar und
Wiens Verdi-Freunde kommen zur Zeit auf ihre Rechnung: Bietet die Staatsoper doch exklusive Besetzungen auf, so Luis Lima als König Gustaf, die hinreißende schwarze Sopranistin Michele Crider als Ame-lia und Leo Nucci als dramatisches Schwergewicht Graf Rene, um Verdis „Maskenball" kostbaren Glanz zu geben. Besonders ragt übrigens die junge Elizabeth Norberg-Schulz als bezaubernder Page Oscar aus dem Ensemble heraus. Solide Elena Za-rembas Wahrsagerin Ulrica. Szenisch wirkt Gianfranco De Bosios Produktion dichter, schlüssiger. Ian Latham-König am Pult betreut Sänger und Orchester
Ein Pastellbild von Kaiserin Maria Theresia hat die Gemäldega- lerie des Kunsthistorischen Mu- seums erworben. Bei dem auf einer Kunstauktion des Dorotheums er- steigerten Porträt handelt es sich um ein Werk des französisch- schweizerischen Malers Jean Etienne Liotard (1702-1789) von hoher künstlerischer Qualität.'Der aus Genf stammende Liötärd - gesuchter Pörträtist der Fürsten- höfe in Paris, Wien und London - hielt sich dreimal in der Donaume- tropole auf. 1962 schuf er sowohl ein Bildnis Maria Theresias als auch ihres Gemahls, Kaiser Franz I. Stephans, die später in die Kunst-
Zugegeben: Die neue Regierung hat ein schweres Erbe angetreten und ist zum Sparen gezwungen. Will Osterreich aber weiterhin als Kultumation gelten und dank dieses Rufes zu den ersten Fremdenverkehrslän-dem Europas zählen, muß es zur Erhaltung seines Kulturerbes Gelder flüssigmachen. Die Sünden, die seit Jahrzehnten zumal seitens des Bautenministeriums begangen worden sind, können nämlich nicht mehr länger kaschiert werden. Führt man nicht umgehend immer wieder geforderte Baumaßnahmen durch - angefangen von der Behebung der Bauschäden über den Einbau von Klimaanlagen und modemer
Was die Charta von Vendig 1964 als Denkmal definiert hat, das zeigt anhand von Fotos die Osterreichische UNESCO-Kommission in Zum sammenarbeit mit dem Büro der Vereinten Nationen in Wien und ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmale und Denkmalgebiete) bis 10. April in einer Wanderausstellung ,Jntemationale Prinzipien der Denkmalpflege" in der Wiener UNO-City. (Die Besichtigung ist daher nur mit Führung und Lichtbildausweis möglich.)Wenn auch die staatliche Denkmalpflege in Osterreich eine bis in das Jahr 1850 zurückreichende Tradition besitzt und manche der in Osterreich entwickelten
Der verstorbene albanische Parteichef Enver Hodscha wird sicher als Prototyp des Stalinisten, Religionsfeindes und skrupellosen Diktators in die Erinnerung der Nachwelt eingehen. Auf Grund der Tagespolitik seiner über 40jährigen Herrschaft über Albanien beurteilt, ist diese vordergründige Einschätzung sicher zutreffend. Sie wird aber den persönlichen Qualitäten des Menschen Hodscha, seinen Einsichten als politischer Denker und den gemäßigteren Ansätzen seiner drei letzten Jahre kaum gerecht.Der schon länger kranke und jetzt im Alter von über 76 Jahren verschiedene Hodscha läßt
Gedanken über ein neues Organisationsschema hat sich Walter Koschatzky, Direktor der Albertina, gemacht. Er hält das Modell der Bundestheater auch für die Bundesmuseen tragbar. Das heißt, er wünscht für sein Haus (und auch das der anderen Direktoren) eine dezentralisierte Verwaltung mit mehr Autonomie und Autarkie, keineswegs aber eine zentralistische Verwaltung mit einem Generalsekretär oder einem Generaldirektor an der Spitze.„Man hat”, sagt Koschatzky, „schon Erfahrungen auf diesem Gebiet, und es ist immer so ausgegangen, wie es nur ausgehen mußte. Entweder handelt es sich
Unzufrieden mit den bislang praktizierten Organisati-ons- und Verwaltungsformen in den Museen ist man auch im kommunistischen Ungarn, zumal dort die Staatssammlungen bei immer höheren Ausgaben im Unterschied zu den österreichischen Instituten immer weniger Geld erhalten. Die mit ihren Reprivatisierungsbestrebungen schon seit Jahren aus der Reihe anderer Volksrepubliken ausbrechenden Magyaren versuchen deshalb auch in der Führung dieser staatlichen Unternehmen neue Wege zu gehen.Die Nationalgalerie in der Burg von Buda, die unter ihrem Generaldirektor Löränd Be-reczky ungarische Kunst von
Das 1500-Jahr-Jubiläum des Gottesmannes aus Noricum, der in enger Beziehung zu Lauriacum, dem heutigen Enns, gestanden ist, bildet nur den Aufhänger für die vom 24. April bis 26. Oktober geöffnete, achte Ausstellung des Landes Oberösterreich.Was die vorzüglich präsentierte und in eindrucksvolles Licht getauchte Schau „Severin zwischen Römerzeit und Völkerwanderung" im neurenovierten Ennser Stadtmuseum in Bildern, Karten, Modellen von Kirchenbauten, kirchlichem Kultgerät, archäologischem Fundmaterial von Grabinschriften bis zu Gegenständen des profanen Gebrauches zeigt, ist
Vorarlberger, scheint sich heuer zu einem Spezialisten für Kunstpreise entwickelt zu haben. Nach dem ARGE-ALP-Förderungspreis, der ihm als einzigem Österreicher verliehen wurde, erhielt er kürzlich den Preis des Kunstfonds der Zentralsparkasse. Ein erfolgreiches Jahr also für den Künstler, der sich als Graphiker und „Realistischer Hinterhofmaler” bereits vor Jahren erste Erfolge sichern konnte. Mit düsteren, kritischen Eindrücken einer bedrückenden Realität, mit sogenannter „engagierter” Kunst.Inzwischen hat sich Fink weiterentwickelt, ist verinnerlichter geworden, hat neue,
Griechenlands Regierungschef Karamanlis hat seine Europareise in Sachen EG-Mitgliedschaft mit gutem Mut durchführen können. Der Vorschlag seines neuen türkischen Amtskollegen Ecevit gibt Grund zu Hoffnungen in der Zypernfrage und dem Streit ums Ägäische Meer mit seinen Inseln und Erdölvorkommen zwischen Athen und Ankara.
Seit mehr als einem Jahr besteht im österreichischen Akademikerbund ein Arbeitskreis (Leitung Dr. H. Christof Günzl), der sich mit politischen Grundsatzfragen beschäftigt. Als jüngstes Konzept wurde ein Bildungsmemorandum vorgelegt, dessen wesentlichste Gedanken hier skizziert werden. Dieses Memorandum zielt auf eine Reform des Bildungswesens durch Erneuerung der Bildungsphilosophie und Formulierung neuer Bildungsziele und versteht sich zugleich als eine Kampfansage an die linke Pädagogik.
Verschlungen und kompliziert sind die Wege und Kompetenzen auch in einer monocoloren sozialistischen Regierung, und der bürokratische Hindernislauf vom Verkehrsminister, der auch Postminister ist, über das Außenamt bis zur Staatsdruckerei, ist langwierig und schwierig. Da wurden, für uns alle erinnerlich, per 1. Jan'-ner 1976 die Auslandspostgebühren sehr kräftig erhöht, und die braven Österreicher haben diese saftige Preiserhöhung fast ohne Murren hingenommen. Es wird schon seine gesetzliche Richtigkeit haben, hat sich der vertrauensselige Briefschreiber gedacht, daß jetzt die
3000 Geldinstitute hat Österreich derzeit. Wenn es nach dem Willen der Banken geht, wird diese Zahl ab 1970 um ein Drittel wachsen. Nach dem Gründungsstopp im Jahre 1965 liegen nämlich bei der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft in der Wiener Rotenturm- straße mehr als 1100 neue Filial- wünsche vor. Obwohl dieser Wunschkatallog noch geheimgehalten wird, erklärte man der „Furche“ aus Kreisen der Geldinstitute, „das hat es noch nie gegeben“.Nur wenige Tage nach dem Welt- epartag, am 10. November, wird man sich in den Räumen
Vieles wurde seit der Ermordung Präsident Kennedys über die Europäern so schwer verständliche Politik in den amerikanischen Südstaaten geschrieben. Herrschen im Süden die Rechtsextremisten? Welche Rechtsextremisten? Oder sind dort Kräfte am Ruder, die nur durch eine energische Kursänderung das Vaterland vor einer Katastrophe bewahren könnten? Seltsames Amerika: Der Sohn eines russischen Einwanderers wird zum Exponenten einer Politik, deren Interpreten — je nach ihrer politischen Position — sie entweder als faschistisch oder aber als kräftig und belebend für das Nationalgefühl