In Kronstadt — Brasov heißt es auf Rumänisch — patroullieren Polizisten in Fünfergruppen, mit Maschinenpistolen bewaffnet. Bis zum „Tag der Befreiung Rumäniens“ vom Hitler-Faschismus ist es nicht mehr lang. Die Behörden wollen offensichtlich jegliches Anzeichen einer Unruhe im Keim ersticken.Spannung liegt in der Luft. Und das drohende Gespenst neuer Repressionen. Wie der Dorfzerstörungsplan des Conducators. Dabei ist das Leben der Siebenbürgener ohnehin schon hart genug. Denn die Versorgungslage ist seit dem Vorjahr alles andere als besser geworden.Noch sind die Unruhen vom
(Spectaculum 80 im alten Universitätsviertel Wien) Das zeitgenössische Ballett „Salome im Elend” nach Musik von Meinhard Rüdenauer, und die Salome-Vertonung des J. J. Fux „La fede sacri-lega”, trennen zweieinhalb Jahrhunderte. Der barocken Gesetzen folgenden Typisierung der Figuren durch Fux steht - durchaus moderner Tendenz folgend - die psychologische Betonung der Zwiespältigkeit von Personen durch Rüdenauers Musik, P. Leo Wallners Libretto und Karl Musils Choreographie gegenüber.Die zunächst unschuldige Salome und die rachsüchtige Herodias werden durch ein und dieselbe
Das Buch „Die ganz gewöhnliche Gewalt in der Ehe“ von Cheryl Benard und Edit Schlaffer (Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg, rororo aktuell 4358,250 Seiten, öS 45,80) erschien vor wenigen Wochen. Schon der Titel dieses (übrigens längst fälligen) Werkes sagt viel über seinen Inhalt aus: Es geht nicht ausschließlich um die physische Gewaltanwendung, sondern auch um die vielen differenzierten Nebenformen von Unterdrückung, die, sanktioniert und gesellschaftsfähig gemacht, durchaus alltäglich sind. Cheryl Benard, eine der beiden Autorinnen des Buches, das innerhalb kürzester Frist
Mit Problemen von Pflegeeltern befaßten sich kürzlich Experten aus dem In- und Ausland im Wiener Rathaus, mit einem Thema, das immer dringlicher erscheint und langsam zu einem heißen Eisen zu werden droht: der Frage der Unterbringung und der Resozialisierung verwahrloster Kinder und Jugendlicher. Dabei stellte sich wieder einmal heraus, daß Österreichs Sozialleistungen, was finanzielle Unterstützungen betrifft, mit dem Ausland konkurrieren können; daß es jedoch - und das in einem erschreckenden Ausmaß - bei dieser Befürsor-gung bleibt, das heißt, daß viel zu wenig getan wird, um
Mit großem, baritonal gefärbtem Tenor, dem es nicht an gelöster Höhe inangelt, sang Walter G e i ß 1 e r von der Staatsoper in Hamburg in einer Aufführung der Straussschen „Frau ohne Schatten“ den Kaiser. Er beherrschte die Partie und er gestaltete sie auch: man sollte — brauchbare Tenöre sind selten — die künstlerische Bekanntschaft mit dem passabel aussehenden Gast vertiefen. Der zweite Gast, Grace H o f m a n n von der Stuttgarter Staatsoper, hatte in den Spitzentönen, was dem ersten fehlte: Glanz, Wärme, Durchschlagskraft. Mehr der Mitte zu wurde ihr Mezzo unergiebiger.