ES WIRD VIEL ÜBER DIE JUNGE GENERATION gesprochen. Über ihren Idealismus, öfter aber über ihren Nicht-Idealismus. Über ihre Ziele, Aufgaben und Wege.In der Galerie im Studententheater präsentieren sich zur Zeit die Werke der jüngsten Wiener Maler dem Publikum. Es sind Vertreter der „Wiener Schule“ und damit der „Phantastischen Malerei“.Improvisation und eine gewisse leichtfertige Fröhlichkeit machen die Ausstellung sympatisch. Der schmale, weißgetünchte Raum wurde von der österreichischen Hochschülerschaft zur Verfügung gestellt. Beleuchtungskörper und sonstiges Zubehör
DIE WIENER HOFBURG hat außer Sälen und Museen, Schauräumen und Schatzkammern auch noch ein ganz besonderes „Extrazuckerl“ aufzuweisen, das nicht der reinen Besichtigung dient und trotzdem Kunstexperten aus allen Ländern anzuziehen vermag: die Werkstätten der „Wiener Gobelin Manufaktur“.Untergebracht sind sie in den Räumen rechts neben dem Kaisertor, und ein daran- Interessierter wird wohl • - - hne “Vorherige Erkundigungen kaum die schmale, unscheinbare T(jr finden, ! weder Schilder noch sonstige Wegweiser ihm dabei helfen werden. „Wer etwas zu bieten hat, bedarf keiner
AUF DEN FLACHEN DÄCHERN VON GRANADA brütete noch vor einigen Wochen die Hitze. Ein nicht enden wollender Menschenstrom ergoß sich durch die Straßen, über die Plätze, vorbei am düsteren Prunk der Kathedrale, an überlebensgroßen Kinoplakaten, an holpernden Eselkarren und an den Wasserverkäufern, die im Schatten maurischer Torbögen mit ihren tönernen Krügen und singendem „agua“ die Hitze erträglicher zu machen schienen.Kaum erinnert man sich dieser „Spanischen Impressionen“, so kehrt jeder flüchtige Eindruck, jede Begegnung wieder ins Bewußtsein zurück, und man träumt,
EINE MARIONETTE IST EIN SELTSAMES DING. Steif und tot hängt sie an ihren Schnüren wie ein krankes Kind, das bedauert werden will. Sobald sie jedoch von kundiger Hand geleitet wird, verwandelt sie sich blitzschnell in ein wunderliches Wesen von magischer Ausdruckskraft, bereit zu den unwahrscheinlichsten Bewegungen, Sprüngen und Gebärden. Sie kann tanzen und schweben, lachen und weinen — rühren und verzaubern. Sie kann eine geheimnisvolle Welt mit vielen übernatürlichen Dingen: mit Wundern, Geistern und Zauberern, schaffen. Das Wirkliche erscheint verwandelt, der Mensch entmenschlicht
FÜR DEN UNEINGEWEIHTEN BESUCHER ist es gar nicht so einfach, in das Innere des langgestreckten Gebäudes vorzustoßen. Nehmen wir an, es handelt sich um einen klaren Wintermorgen: Im Vorhof herrscht völlige Stille, die durch große Glasfenster sichtbare Eintrittshalle ist menschenleer. Die Fassade wirkt kalt und unpersönlich — und alle Türen sind verschlossen. Der Besucher fühlt sich also zunächst etwas verwirrt und ratlos. Nachdem er aber auf der Suche nach einer Eintrittsmöglichkeit bereits das ganze Haus umwandert hat, steigt er vielleicht einige Treppen tiefer, dem Wegweiser