Nachdem wir jetzt endlich die prophetischen Worte einiger unserer bedeutendsten Schriftsteller eingeholt haben, indem wir uns selber mit sozusagen muskellosem Antlitz zum Volk der Kellner und Friseure denaturierten oder als romantisch verkleidete Fremdenführer auftraten, haben wir diese sonderbare Beschäftigung nunmehr noch stilisiert und vervollständigt: Wirhaben die Einträglichkeit des Animierens entdeckt und stellen uns daher als Animateure dem ewig darbenden Fremdenverkehr zur Verfügung!Letzten Erkenntnissen zufolge geht die Entwicklung dieses Fremdenverkehrs nämlich dahin, daß es
Bin ich eigentlich ein oberflächliches, kulturloses und nur noch dem materiellen Wohlstand verpflichtetes Geschöpf, nur weil ich mitunter den Mut habe, mich von der Schönheit naiver Volkskunst tiefer und nachhaltiger beeindruk-ken zu lassen als von den schwer verständlichen Darbietungen sogenannter moderner Künstler? Vielleicht ist meine Sensibilitätgestört, vielleicht sind die Grenzen meines ästhetischen Wahrnehmungsvermögens verzweifelt eng gesetzt, vielleicht ermangelt es auch nur meinem von den Erfordernissen der Wirklichkeit beinahe schon vernichteten Kopf nur an Intelligenz oder
Ich glaube nicht an das Heraufdämmern einer Apokalypse, wie sie vor bald fünfzehnhundert Jahren noch einer der größten Päpste der Kirchengeschichte, nämlich Gregor I., auf den Trümmern römischer Zivilisation verzweifelt beschrieben hat. Ich glaube aber auch nicht an die Erfüllung irgendeiner dieser politischen Utopien, die von Piaton bis Campanella und letztlich auch - ich sage das mit allem gebotenen Respekt - von Augustinus bis Marx für die menschliche Gesellschaft leidenschaftlich beschrieben worden sind.Denn obgleich die Geschichte der Menschheit aus einer imponierenden Kette von
Würde... was für ein seltsames Wort! Manchmal muß ich daran denken, welche Fülle von Dingen, Ereignissen, Gefühlen damit verbunden ist, welche unerhörte Kraft sich hinter diesem simplen Begriff verbirgt und wie groß die Verantwortlichkeit von uns allen ist, dieser Würde zu entsprechen Würde des Menschen, Würde der Nation, Würde bewahren, Würde der Frau... Und hier zögert man, wird manSchleier über etwas gelegt, das dem menschlichen Geschlecht eigentlich selbstverständlich sein sollte.Und so ist uns dieser Begriff von der Würde zuerst aus der Sprache und dann auch aus dem
Brancaleone am Ionischen Meer, nur sechzig Kilometer von Reggio, vierzig von Locri, aber ein Metischenalter von der Welt, in der wir leben, entfernt, in der faschistischen Ära berüch-tigt-gefürchteter Verbannungsort für die politischen Gegner, damals noch malariaverseucht, im Winter von der reißenden Flut der Fiumaren, im wasserlosen Sommer von der brütenden Hitze bedroht, heute ein vergessenes Dorf, das sich mehr an den dort gewonnenen Essenzen als am Leben berauscht, umgeben von bleichen, die Landschaft nach Afrika rückenden Sanddünen, bedeckt vom Himmel, der im Jahr neun Monate lang
JEDE LITERATURGATTUNG vermag stolz auf einen sogenannten Ahnherrn hinzuweisen, den sie entweder als ihren Entdecker überhaupt oder doch als den Mann feiert, dem sie nicht nur erste Anregungen, sondern auch ihre „Salonfähigkeit“ verdankt. Im Falle des Kriminalromans freilich, dieses heute noch schwer zu definierenden, rätselhaft schillernden Gebildes aus Schein und Sein, ergeben sich verblüffende Resultate; er begann gewissermaßen als hohe Literatur, erreichte schwindelnde Höhen und — verschwand im Nichts, das heißt, er erlebte seine zögernde Wiedergeburt zu einer Zeit, als man