Die angespannte Energieversorgung der USA als Folge dieses unvorhersehbar harten Winters, vor allem die Engpaßsituation auf dem Erdgassektor, wird im ersten Quartal 1977 zu Hunderttausenden zusätzlichen Arbeitslosen, und damit zu einer Wachstumsverlangsamung um ein halbes Prozent und zu einem Anstieg der Inflationsrate um einen halben bis zu einem Prozentpunkt führen.Nachdem sich 1976 die Zuwachsrate des amerikanischen Bruttonationalprodukts (GNP) nach einer phantastischen Wachstumsrate von 9 Prozent im ersten Quartal 1976 auf 4 Prozent im zweiten und dritten, und um 3 Prozent im vierten
Das Jahresgutachten des deutschen Sachverständigenrates für das Jahr 1977, einer Einrichtung, die noch aus der Zeit von Professor Erhard stammt, als man noch nicht an der Machbarkeit der Konjunktur zweifelte, steht diesmal unter einem doppelseitigen wirtschaftspolitischen Motto: „Konsolidierung und wachstumspolitische Vorsorge“.„Die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte ist die wichtigste Aufgabe der Finanzpolitik in den nächsten Jahren. Die Defizite müßten auf ein normales Maß eingeschränkt werden, damit das Mißtrauen gegen die Schuldenpolitik des Staates abgebaut wird, der
Steuer- und Gebührenerhöhungen sowie Ausgabenminderungen sollten ein „erster Schritt zur Konsolidierung des Budgets sein“. So sprach Minister Dr. Androsch nach dem Ministerrat vom 14. September 1976. Weshalb blüht uns aber trotzdem im Budget des Jahres 1977 ein 45-Milliarden-Defizit, das man nur allmählich, sozusagen im Schneckentempo, konsolidieren kann.
Ist der langerwartete Aufschwung in der BRD nunmehr in greifbare Nähe gerückt? Der deutsche Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, eine Einrichtung noch aus der Zeit von Professor Erhard, als niemand an der „Machbarkeit“ der Konjunktur zweifelte, scheint zumindest dieser Meinung zu sein. Er hat seinem eben veröffentlichten Gutachten den Titel „Vor dem Aufschwung“ gegeben. Ein optimistischer Titel allein besagt allerdings wenig.
Der Vorschlag von Vizekanzler Häuser, den Mindesturlaub für alle Unselbständigen auf vier Wochen zu erhöhen, und damit gleichzeitig den von Arbeitslosigkeit bedrohten Kolleginnen und Kollegen zu helfen, ihre Arbeitsplätze zu sichern oder neue Arbeitsplätze zu schaffen, ist durch die Forderung des ÖAAB nach einer Woche mehr Urlaub für alle unselbständig Beschäftigten fast zu einem Kompromißvorschlag geworden. Sichert er wenigstens 45.000 Arbeitsplätze, wie Vizekanzler Häuser es dem Gewerkschaftskongreß versprochen hat, oder wird er durch die zusätzlichen Kosten, die durch ihn der Wirtschaft entstehen, vielleicht sogar überkompensiert?
Traditionsgemäß war auch bei der 28. Betriebswirtschaftlichen Woche der letzte Tag ordnungs- und konjunkturpolitischen Fragestellungen gewidmet, die über die unmitelbare Gegenwart hinausgehen.Wie wenig freilich die Veranstalter ideologische und gesellschaftspolitische Aspekte in den Vordergrund rücken wollten, konnte man den peinlichen Erklärungen des Tagungspräsidenten entnehmen, der sich quasi dafür entschuldigte, daß man nun den ÖVP-Bundespartei-obmann Taus hören werde, den man noch als den Generaldirektor der Girozentrale eingeladen habe, worauf Taus geschickt mit der