Die ÖVP neigt dazu, Glück und Unglück, Erfolge und Mißerfolge, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten ihrer Entwicklung an Personen zu knüpfen. Deshalb kostet sie die Stunden des Erfolges intensiver als andere Parteien aus, deshalb weiß sie Mißerfolge so besonders schwer zu tragen.
Wenn nicht noch etwas völlig Unvorhersehbares geschieht, wird der (Wahl-) Kampf um Wien im Oktober 1978 eine Neuauflage des Wiener Landtagswahl-Dreikampfes zwischen Leopold Gratz, Fritz Hahn und FPÖ-Hirnschall bringen Für die Wiener Sozialisten stand ihr Spitzenkandidat nie in Frage. Man hat in Leopold Grate eine ideale Wahlkaimpf-Loko-motive, die — wie sich nach den ersten tausend Tagen Gratz in der Kommunalpolitik zeigt — gar nicht daran interessiert 'ist, irgendwelche Kreise zu stören.Die “Wiener FPÖ — eine organisatorisch fast inexistente Partei — dürfte sich erneut auf
In ihrer jüngsten Ausgabe freut sich die ÖGB-Zeitschrift „Solidarität“ darüber, daß „unwiderlegbare statistische Zahlen beweisen: Der Konjunkturaufschwung hat begonnen“. Finanzminister Dr. Androsch sieht das anders: „Es ist noch lange nicht so, daß wir von einem gefestigten, sich selbst tragenden Aufschwung sprechen können“. ÖGB-Präsident Benya ist strikt gegen eine Zinssatzsenkung für täglich fällige Spareinlagen; zahlreiche sozialistische Zeitungen — auch die „Arbeiter-Zeitung“ vom 31. Mai — kritisieren alle einschlägigen Absichten des Finanzministers als
Mitten in die Totenstille hinein, die die FPÖ seit den Veröffentlichungen über die Aktivitäten ihres Bundesparteiobmanns Friedrich Peter in den Tagen des Zweiten Weltkriegs umgibt, platzte der niederösterreichische Landesobmann Fritz Rotter le Beau mit Bemerkungen über das Unbehagen des FP-Parteivolks hinaus. „Ich habe“, sagte Rotter le Beau, „das Ohr am Maul des Volkes und die Leute wollen eine Änderung.“
THEOLOGISCHE AKADEMIE 5. K. Rahner — O. Semmelroth (Hrsg.), Knecht-Verlag, Frankfurt/ Main, 1968. 132 S. S 57.70.In der Reihe „Theologische Akademie“, die aus Vorträgen, die im Rahmen einer gleichnamigen theologischen Erwachsenenbdldungsreihe gehalten werden, gestaltet ist, liegt nun der fünfte Band vor. Wie schon zuvor werden auch hier einige, meist aktuelle Themen, aus neuer theologischer Sicht behandelt. So enthält das vorliegende Bändchen einen Vortrag über den Ablaß von O. Semmelroth, gehalten aus Anlaß des 450. Jahrestages der Reformation im Vorjahr. Der sachlich wichtigste
UNTER DEM ANSPRUCH GOTTES. Von Anselm Schulz. Das neu-testamentliche Zeugnis von der Nachahmung. Kleine Schriften zur Theologie. Kösel-Verlag, München, 1967, 106 Seiten.Entstanden aus einer größeren wissenschaftlichen Arbeit des Verfassers ist die?e Schrift zur geistlichen Lektüre gedacht. Gerade deswegen vermißt man aber, daß über die Darlegung des bibeltheologischen Befundes hinaus auf die Problematik eingegangen wird, was „Nachfolge“ oder „Nachahmung“ Jesu Christi hier und heute bedeuten könnte. Wer sich aber rasch und zuverlässig über die Vielfalt, Verschiedenheit und
Gestatten Sie, daß zu Ihrem Artikel „Religion im Wahlkampf“ auch ein Landgeistlicher aus Tirol Stellung nimmt und gleich einige Fragen stellt: Wie erklärt es sich, daß bei Wahlkämpfen, die in England und anderswo nicht weniger hart geführt werden als bei uns, von Religion überhaupt nicht gesprochen wird? Einfach deshalb, weil die sozialistischen Parteien dieser Länder sich eben genau an das halten, was im Wiener Programm, das der Artikel zitiert, festgelegt ist. Wer daher als gläubiger Katholik zugleich überzeugter Vertreter der Planwirtschaft ist, tut der sozialistischen Bewegung