Ihre Präsenz auf Kathedern ist so alt wie der Kommunismus selbst. Forschung und Lehre sind nach seinem Selbstverständnis abzulösen durch Interpretation vorhandener Doktrinen, die unwandelbar den Wandel der Zeiten ignorieren. Schon darin bekamen die Katheder der Kommunisten den Rang einer orthodoxen Kanzel, von welcher die rechte Lehre kompromißlos verkündigt wird. Die Ersatzkirche stellte und stellt an Intoleranz alles in den Schatten, was Kirchen jemals in dieser Hinsicht zuwege brachten.
Um es gleich vorweg zu sagen: nicht nur die rund 2000 Mitarbeiter der beiden in München stationierten Sender „Radio Free Europe“ und „Radio Liberty“ bangen um ihre Existenz, sondern Millionen von Hörern in Osteuropa um ihre Zukunft, die ohne die Informationen aus diesen Sendern noch freudloser, einförmiger und damit hoffnungsloser sein würde.
Pankow mischt seit nunmehr zwei Jahren kräftig in den Prager Karten mit und das Botschaftsgebäude der DDR im Herzen Prags, einen Steinwurf von der Moldau entfernt, ist zu geschäftigem und den Pragern verdächtigem Leben erwacht. Die Aktivität des Ost-Berliner Botschafters Dr. Herbert Krolikowski folgt bar jeder Feinfühligkeit den Spuren der „Brüderlichen Hilfe“, die ostdeutsche Soldaten den Vasallen Moskaus vor drei Jahren zuteil werden ließen. Das weitläufige Haus wird von Tschechen und Slowaken höchst ungern und dann nur im Flüsterton sprechend aufgesucht, die Wände haben hier
Die Initiatoren der „Dritten allchristlichen Friedensversammlung”, die kürzlich in Prag stattfand, mußten notgedrungen zehn Jahre nach Beginn ihrer Arbeit ständig in der Rückblende am Werk sein. Wer es zum drittenmal schafft, an die Öffentlichkeit zu treten, hat sich damit etabliert. Einmal ist keinmal, zweimal läßt noch keine Schlußfolgerungen zu. Dreimal aber — nun kann man vergleichen. Was wollte, was will die CFK und wo steht sie heute?Der Präsident und unermüdliche Initiator der CFK, der bald 80jäh- rige Theologieprofessor J. L. Hro- madka, erwähnt in seinem Memorandum
Die Straßen von Chemnitz quollen über von Blauhemden. Das war im Maii vergangenen Jahres, Zum großen „Jugendparlament” waren sie zusammengekommen, Zehntausende in Sonderzügen. Spruchbänder, Fahnen, Chöre, Kapellen — man hatte keine Mühe gescheut, um die jungen Leute aus der FDJ zu begeistern. Die Reden peitschten zum Haß gegen Westdeutschland auf.Im selben Monat versammelten sich die Jungen und Mädchen einer ostdeutschen Landeskirche. Im letzten Augenblick waren die versprochenen Sonderzüge abgesagt und selbst die in Aussicht gestellten Omnibusse gestrichen worden. Statt der