Zur Zeit Kaiser Maximilians I. errang sich Österreichs Musikübung, nachdem lange das Schwergewicht der Musik in anderen Ländern gelegen war, eine weithin sichtbare Rolle. Diese Entwicklung bereitete sich schon zu Lebzeiten Kaiser Friedrichs III. vor. Während im 15. Jahrhundert im Süden unserer Heimat Bischof Johann Hinderbach von Trient in den sogenannten „Trienter Codices“ die bedeutendste Musiksammlung seiner Zeit anlegte, bildete die Innsbrucker Hofkapelle Erzherzog Sigismunds des Münzreichen, dem die Erschließung der Silbergruben von Schwaz ungeahnten Reichtum bescherte, den
Es ist ein Fest und dennoch völlig anders, wie ansonsten Musikfeste verlaufen. Stiller, voll Innerlichkeit, Sammlung und Andacht, verklingen die Gedächtnistage, die jenem Meister gelten, der uns vor fünfzig Jahren dem Körper nach verließ und dennoch unter uns weilt. So, wie er selbst in seinen Lebenstagen es gehalten hat.Kein lautes Gepräge, keine rauschenden gesellschaftlichen Veranstaltungen, kein feierlicher Einzug in die Walhalla, keine großen Gesten und Reden zerstören die Feierstimmung. Bei allem Stolz auf den großen Sohn von Oberösterreich erfüllt die Tage Ehrfurcht: vor dem
Auch in den nichtgläubigen Menschen wird beim Anhören der Symphonien Anton Bruckners eine Ahnung lebendig, daß es sich bei Bruckners Musik um etwas anderes als das Schaffen eines Genies im üblichen Sinne handelt. Irgendein Dunkles, Unbekanntes, schwer Greifbares läßt sich nur erfühlen und vermuten, lockt in tausend Rätseln und wirkt auf den, der es mit unzulänglichen Mitteln zu deuten versucht, geradezu verwirrend.In dieser unbestreitbaren Eigenheit der Musik Bruckners liegt auch die letzte Er-* klärung für das Versagen der ersten Kritik ihr gegenüber. Wäre es denn sonst auch nur
Wer in der Zeit von 1938 bis 1945 jenes musikalische Salzburg suchte, das vorher in der ganzen Welt einen bekannten und geadi-teten Namen besaß und das untrennbar mit dem Begriff österreichischer Musik verbunden ist, der fand es — freilich seltener als sonst und ein beinahe verborgenes Dasein führend — im Salzburger Dom bei Joseph Meßner.Es gab Fremde, die ihre Liebe zur österreichischen Musik, in der einzigartigen Darbietung Salzburgs verkörpert, so tief im Herzen trugen, daß sie auch zwischen 1938 und 1945, ja selbst unter den bedeutenden Erschwernissen des Krieges, Jahr für Jahr
Der Wahn des Krieges hat Europa die meisten seiner ältesten und kostbarsten Bauten gekostet. Was , frühere Geschlechter zu Gottes Lob aufrichteten, sank ebenso in Schutt und Asche wie zahlreiche steinerne Macht-Denkmäler, die Fürsten, Städte oder Staatenlenker zu ihrem eigenen Ruhm erbauen ließen.Audi unsere Heimat muß manchen schmerzlichen, ja unersetzlichen Verlust beklagen. Jedoch die eigenartigen Bauwerke jener Zeiten, in denen nicht zur Selbstver-herrlichung des Menschen, sondern den. ewigen Weltenbauherrn zu Ehren geschaffen wurde, blieben uns, als ob sie Mahner zu einer geistigen