Die Kritik des kürzlich in Rom uraufgeführten Fellini-Films, „8K“, ist uneinheitlich, wie es fast alle Kritiken über seine Filme sind. In einem aber stimmen die Zensoren überein: Der 150-Minuten-Streifen ist das vielfältig zerstückelte Produkt eines Meisters, der, ganz gleich, ob er wollte und nicht konnte, oder ob er konnte und nicht wollte, in seinem neuen Werk eine Vielzahl von Handlungen zusammengeflickt hat, die dem verblüfften Publikum auf den ersten Blick die Zusammenhänge verbargen, ja, es völlig irremachten.Der Titel „S%“ soll Zeugnis für seine bisherige
Nach der Demission des Kabinetts Zoli hat der italienische Staatspräsident Cronchi den Führer der Democrazia Cristiana, Amintore Fanfani, mit der Bildung einer neuen Regierung betraut. Fanfani dürfte ein Kabinett der ..linken Mitte“ (DC und Saragat-Sozialisten mit Unterstützung der Republikaner) der Kammer vorstellen. „Die Furche“
Am 7. Dezember vor 2000 Jahren starb mittwegs der Straße von Rom nach Neapel ein großer Römer durch Mörderhand.Dank dem gut ein Jahrhundert später lebenden Griechen Plutarch liegt sein Lebensweg von Beginn an klar vor uns. Ein seltenes Schicksal, gewachsen aus Uebermaßen von Intelligenz und Geltungsdrang! Der Vater, fast ein verhinderter Buchweiser, dessen Vorfahren wie er jahrhundertelang Erbsen (lateinisch: cicere — daher der Name!) angebaut hatten, verpachtete bald sein Gut und zog mit Marcus Tullius und dem um fünf Jahre jüngeren Quintus nach Rom, um dort die erkannten Anlagen
In diesem Monat sind zehn Jahre vergangen, seit das erste ständige Prosatheater Italiens in Mailand in der Via Rovello seine Pforten öffnete. Im Land der einstigen Commedia dell’arte und der Wanderbühnen ein gewagtes Unternehmen, ein Spiel mit der Gunst und der Laune eines wechselsüchtigen Publikums, dem obendrein die Improvisation Lebenselement ist. Denn die oft versuchte und nie gelungene Entwicklung stabiler Formen des Prosatheaters setzt in Italien voraus, daß einem breiten, kunstverständigen Zuschauerkreis besterprobte Bühnenwerke der Vergangenheit und der Gegenwart in
Die „Mafia“ in Sizilien — die „Camorra“ in Neapel — die „Toppa“ in Mailand — das waren für unsere nach Italien reisenden Großväter und Väter dunkle Begriffe von verschworenen Diebes- und Mordorganisationen, die, vereinfachend gesagt, mit dem Mittel der Erpressung, ja der Todesdrohung, den Reichen große Summen abnahmen, die aber daneben den Armer und Bedürftigen Schutz angedeihen ließen.Nach der Machtbehauptung des Faschismus, also Seit der Mitte der zwanziger Jahre, schien diesen Verbrechergesellschaften durch die neu organisierte, allgegenwärtige Polizei der Garaus
Wie verlassen, wie einsam erscheint die Lagunenstadt in den grauen Wintertagen, da die Tauben das einzige, wahrhaft belebende Element des großen Markusplatzes sind! Lustlos ist ihr Flug im Winter, da die Anziehungskraft der gebefreudigen Fremden fehlt, die ihnen in der warmen Jahreszeit zu Tausenden und aber Tausenden reichlich Futter streuen.Nun ist das Wetter unfreundlich, oft kalt, oft regnerisch, oft böig. Unlängst sprang die kalte „Bora“ der Adria auf und stieß die sonst friedlichen Gewässer der Lagunen in hohen Wogen über die Uferstraßen. Im Nu überschwemmten sie den