Das gehört sich nicht, das tut man nicht, das sagt man nicht: Der Zeitgeist hat das meiste von dem mit Staub bedeckt, was man früher nicht tun oder sagen durfte. Was aber bleibt? Anmerkungen über Autoritäten und Vorbilder, das Amt des Bundespräsidenten und die „Missbrauchsdebatte“ rund um die katholische Kirche.Der Zeitgeist bläst uns um die Ohren. Er wirbelt Staub auf. Aber tat er das nicht immer? Zeitgeist – was ist er, wie ist er? Zeitgeist – ein Wort, das es in dieser Zusammensetzung nur in der deutschen Sprache gibt. Auch die „Lingua franca“ des 21. Jahrhunderts, das
Zum Streitgespräch Peter Huemer/Reinhard Olt (furche Nr. 34, Seite 4 f.): ein grimmiger ZwischenrufDemnächst werden wir den "Ottokar" also auch in Wien präsentiert bekommen, im Burgtheater und mit Tobias Moretti in der Titelrolle. Er tritt, wie es sich für das auch im dritten Jahrtausend noch immer nicht tote Regietheater gehört, zeitweilig splitternackt auf, ist freilich mit Lehm beschmiert, wiewohl die "private parts" den Fotos nach hervorlugen.Sei's drum. Die berühmte Rede Ottokar von Hornecks über Österreich wird, liest man in den Rezensionen der Salzburger Aufführung, gleichsam
Der Presserat ist kein Gericht, er ist eine Art von Ehrenrat. Er hat keine Waffe, nicht einmal einen Prügel und stellt Benimm-Regeln auf. Ist das genug?In den teilweise obskuren "Fragebögen", die regelmäßig in Magazinen erscheinen, fehlt eine wichtige Sparte: "Was halten Sie von Ihrem eigenen Beruf?" Was die Journalisten betrifft, kann man sich vielleicht die Antwort aus einem Kolumnentitel ihrer Branchenzeitschrift zusammenreimen: "Aus der Journaille". Es geht um Personalberichte des heimischen Journalismus, und ich weiß nicht, ob der Erfinder der Überschrift mit Absicht oder ohne
Die Gutmenschen sind eine Minderheit und benehmen sich, als ob sie die Majorität wären, und es darf nicht sein, was die Gutmenschen nicht erlauben.Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Bekannte Worte, nicht wahr? Lk 10:30, um es zu präzisieren. Erst vor nicht allzu langer Zeit war es im Sonntagsevangelium zu hören: das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Er ist zufällig vorbeigekommen, nachdem ein Priester und ein Levit das Opfer nicht
Das neue Buch von Hans Wei-gel „Man kann nicht ruhig darüber reden“ (Verlag Styria, Graz) ist eine Auseinandersetzung mit dem Jüdischen Schicksal“ des Autors: ein großes Essay in Briefform über Antisemitismus, Zionismus, Emigration, Rückkehr und über die Möglichkeit, aus dem Judentum „auszutreten“.Hans Weigel erzählt von seinem Leben, beleuchtet manche Begebenheiten satirisch, nimmt Stellung, greift an, versucht, eine gerechte, allerdings auch subjektive Bilanz zu ziehen. „Nicht nur die Juden waren Opfer, und jeder hingemordete Mensch ist zu beklagen“, so lautet ein