Die Zeit ist ein sonderbar Ding in den Gedichten von Ulla Hahn und Kurt Marti.Die Lyrik von Ulla Hahn und Kurt Marti nebeneinander zu stellen, mag auf den ersten Blick verwundern und verdankt sich eigentlich auch dem Zufall. Doch nach der Lektüre ihrer Gedichte ergeben sich überraschende Verbindungen, nicht nur im Hinblick auf die Lakonie mancher lyrischer (Natur)bilder, sondern vor allem durch die Thematik der Zeit, der Vergänglichkeit und des Alterns, die diese Gedichte mitunter einen elegischen bis melancholischen Ton anschlagen lässt.Wenn Ulla Hahn die bekannten Worte der Marschallin
Aus Reise- und Lektüreerfahrungen formt Ferdinand Schmatz Gedichte, die sich jeder Erwartungshaltung verweigern: "tokyo, echo oder wir bauen den schacht zu babel, weiter".Mit dem Untertitel seines neuen Gedichtbandes knüpft Ferdinand Schmatz bewusst an sein "grosses babel,n" (1999) an, was sich auch in der variierenden Fortsetzung seiner poetischen Verfahrensweise niederschlägt. Waren es dort die Texte der Bibel, die auf der metaphorischen Folie der babylonischen Sprachverwirrung umgeschrieben oder "überschrieben" wurden, so sind es hier Reise- und Lektüreerfahrungen, die den
Eine Auswahl von Johannes Lindners poetischem Werk macht interessante Facetten seiner Lyrik sichtbar.Kurt Adel hat 1990 das dichterische Werk des Kärntner Lyrikers Johannes Lindner (1896-1985), der zu Lebzeiten nur wenig veröffentlichte, in einer kritischen Gesamtausgabe herausgebracht. Das von Demus und Guttenbrunner vorgelegte Bändchen "Der kentaurische Knecht" bietet mit 46 Gedichten einen kleinen Querschnitt daraus und will die Aufmerksamkeit auf diesen weithin unbekannt gebliebenen Autor lenken, weil, wovon die Heraugeber überzeugt sind, das "Erstaunen" über die "Leuchtkraft" dieser
Walter Pilar führt sein einzigartiges Projekt Leben zu erzählen weiter. Jenseits aller gewohnten Autobiografien entwirft er einen dichten Text aus den unterschiedlichsten literarischen Formen.Der Avantgardist und "Gesamtkunstwerker" Walter Pilar hat die zweite Welle seiner "skurrealen Entwicklungsromanesque" "Lebenssee" vorgelegt. Was sie an das Ufer der Erinnerung spült, ist auch diesmal wieder faszinierend und irritierend, humorvoll und ernsthaft zugleich. Pilar vermag seine poetischen Verfahrensweisen im Vergleich zum ersten Band in ihrer Dichtheit noch zu steigern: Man findet eine
"Busta entwirft keine weihnachtliche Idylle, sondern setzt den freudigen Jubel über die Geburt des Erlösers jenen Erfahrungen aus, die ihn verstummen lassen - vom körperlichen wie seelischen Leiden bis hin zur menschlichen Kälte politischer Macht."