Ein Preis feiert Geburtstag

Werbung
Werbung
Werbung

Wie entstand diese Idee? Auf dem Reißbrett? Oder gar in einer weinseligen Nacht? "Nein", erinnert sich der Wiener Physiker Arnold Schmidt (Bild), "es ging ,more than sober' zu". Völlig nüchtern hatte man sich 1994 im kleinen Kreis in der Wohnung von Wissenschaftsminister Rudolf Scholten getroffen - und den START-Preis geboren. "Wir wollten für ausgezeichnete Leute etwas Besonderes machen", erinnert sich Schmidt. Die Idee, hohe Fördermittel mit großen Freiheiten ad personam zu verteilen, sei schon "jahrelang durch den Wissenschaftsfonds gegondelt". Als Schmidt selbst 1994 Präsident des FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) wurde, hat er die Idee folglich mit Kollegen diskutiert, sich am deutschen Leibniz-Preis ausgerichtet - und bei Scholten ein offenes Ohr gefunden.

Garantiert objektiv

1996 war es schließlich so weit: acht Spitzenforscher unter 36 Jahren (darunter Ferenc Krausz) erhielten erstmals den mit bis zu 1,2 Millionen Euro dotierten START-Preis - für sechsjährige Projekte und zum Aufbau einer eigenen Forschungsgruppe; und zwei renommierte "Senior Scientists" (der Biochemiker Erwin Friedrich Wagner und die Linguistin Ruth Wodak) wurden mit dem Wittgenstein-Preis geehrt, der mit maximal 1,5 Millionen Euro verbunden ist - und mittlerweile als österreichischer "Nobel-Preis" gilt.

73 Millionen Euro hat das Wissenschaftsministerium seither an 49 START-und 17 Wittgenstein-Preisträger vergeben. Wer die Empfänger sind, befindet freilich weder das (Geld gebende) Ministerium noch der (abwickelnde) FWF - sondern eine internationale Jury, in der ausschließlich im Ausland tätige Spitzenwissenschafter vertreten sind. "Wir sind ein kleines Land, deshalb muss man hier vorsichtig sein", betont Arnold Schmidt, der bis 2003 an der Spitze des FWF gestanden ist.

START in der furche

Wen die 14 Juroren im heurigen Jubiläumsjahr für würdig befinden, wird Wissenschaftsministerin Elisabeth Gehrer am 12. Juni verkünden. Bis dahin stellt die Furche in einer achtteiligen Serie einzelne START-Preisträger vor: beginnend mit Ferenc Krausz, der als Einziger auch den Wittgensteinpreis erhalten hat; und endend mit jenen Prämierten, die sich heuer über 1,2 Millionen Euro freuen dürfen - als "genialen START" zur Verwirklichung ihrer Forscherträume in Österreich. DH

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung