Tenet

„Tenet“: Brillante Zeit-Spiele

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In seiner neuen Sci-Fi-Parabel „Tenet“ lotet Christopher Nolan die Grenzen des Actionkinos ebenso aus wie die Darstellbarkeit philosophischer Denkexperimente rund um die Zeit.

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In seiner neuen Sci-Fi-Parabel „Tenet“ lotet Christopher Nolan die Grenzen des Actionkinos ebenso aus wie die Darstellbarkeit philosophischer Denkexperimente rund um die Zeit.

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Eigentlich ist der Filmstart, trotz Corona, fast „in time“. Für den 17. Juli war „Tenet“, einer der präsumtiven Blockbuster dieses Sommers, angesagt, nun kommt Christopher Nolans neues Meisterwerk nur wenig verzögert in die europäischen Kinos (in den USA muss das Publikum hingegen noch warten). Ein Actionfeuerwerk, hinter dem sich aber ein philosophisches Konzept verbirgt, für das Christopher Nolan einfach gut ist. Zehn Jahre sind bereits seit Nolans stilbildender Sci-Fi-Parabel „Inception“ vergangen, in der der britische Hollywoodregisseur so viel mit Bewusstseinsebenen experimentierte, dass sein Publikum am Ende nicht mehr an so etwas wie einen freien Willen glauben konnte.

Dabei erwies sich Nolan mitnichten als Verfechter von Neuro-Ideologien, welche die maschinelle Steuerbarkeit von Gedanken propagierten. Sondern die nichtlinear erzählte Geschichte eines Unglücklich-Glücklichen, in den Träume eingepflanzt werden können, gab und gibt Anlass zu metaphysischen Auseinandersetzungen aller Art: Das Autorenkino à la Nolan gibt Stoff für jede Menge Philosophie-, aber auch Theologie-Seminare. „Tenet“, das nunmehrige Nolan’sche Opus, kann in dieser Hinsicht als Fortführung von „Inception“ gelten, auch wenn es nicht um den (un)freien Willen geht. Nunmehr geht dieser Hexenmeister von Autor-Regisseur der Zeit an den Kragen und zerrüttet die Geschichte, die Betrachtung der Vergangenheit, sodass einem Kinopublikum einmal mehr Hören und Sehen vergeht.

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