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Gleichberechtigte Bürger.

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In Europa kämpften die Nisei- Bataillone mit besessenem Einsatz gegen die deutsche Wehrmacht, erlitten dabei die schwersten Verluste und stellten die meistdekorierten Einheiten der US-Armee während des zweiten Weltkrieges. Sie erwarben sich einen Ruf als unerschrok- kene Kämpfer in der berühmten Höllenschlacht Monte Cassinos. Später, in den Vogesen, opferten 800 Nisei-Soldaten ihr Leben, um 180 weiße US-Soldaten aus einer deutschen Einkesselung zu retten. Handelte es sich dabei um einen amerikanischen Rassismus während des zweiten Weltkrieges? Waren die Nisei entbehrliches Verbrauchsmaterial? Waren die Nisei billiger als die weißen Amerikaner? Die Nisei mußten beweisen, daß sie Amerikaner sind, wogegen die weißen Amerikaner dies nicht zu beweisen brauchten. Die Tapferkeit der Nisei-Soldaten gewann die Hochachtung sämtlicher Amerikaner.

Präsident Franklin D. Roosevelt selber erklärte: „Der Patriotismus ist nicht eine Frage der Hautfarbe (beziehungsweise des physischen Äußeren), er ist eine Frage des Herzens.“

So bewiesen die in den USA geborenen Japaner, nicht etwa mit bloßen, leeren Worten, sondern mit Großtaten auf dem Schlachtfeld, daß sie loyale Amerikaner sind, obwohl ihre Eltern aus Japan — einem Feindesland — stammten. Seit die Nisei im zweiten Weltkrieg einen greifbaren Beweis ihres Amerikanismus gaben, hat sich auch die Einstellung der weißen amerikanischen Öffentlichkeit ihnen gegenüber von Grund auf geändert, und dies hat zu ihrer Assimilation in die US-Gesell- schaft entscheidend beigetragen.

Wenn es den Nisei heute besser ergeht als den Negern, so liegt das nicht zuletzt auch an dem hohen Er- ziehungs- und Bildungsstandard, den sie in jüngster Zeit erreicht haben.

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