Geschmuggelte Beklemmung

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"This Is Not A Film“ ist natürlich kein Film, nicht im eigentlichen Sinne. Aber wie soll sich ein Künstler ausdrücken, dem es verboten wurde, seine Berufung als Regisseur auszuleben? Der Iraner Jafar Panahi hat in seiner Heimat 20 Jahre Berufsverbot, weil er bei den iranischen Wahlen 2009 die Opposition unterstützt hatte. 2011, unter Hausarrest auf sein Urteil wartend, drehte Panahi zusammen mit einem Freund, dem Regisseur Mojtaba Mirtahmasb, heimlich doch einen Film - der wie ein Hilferuf eines um seine Kunst gebrachten Künstlers klingt.

Panahi dokumentiert seinen Alltag: Seine Familie ist dabei nicht zu sehen, denn sie darf das Haus verlassen; Man sieht Panahi beim Frühstück, beim Plausch mit den Nachbarn, beim Gespräch mit seiner Anwältin. "This Is Not A Film“ ist das schonungsloses Selbstporträt eines Mannes, der unter den Restriktionen des Regimes zu zerbrechen droht. Panahi wirkt in seiner ihm doch so vertrauten Wohnungskulisse hilflos, zugleich aber übt er ohne Unterlass und zuweilen mit einer Prise Humor scharfe Kritik an der ihm auferlegten Bürde des Berufsverbots.

In 75 Minuten (der USB-Stick mit dem Film darauf wurde von Freunden außer Landes geschmuggelt) ist dieses Filmexperiment Resignation und Anklage zugleich. Und auch eine Warnung ans Regime: Die Kunst, sie findet immer ihren Weg.

This Is Not A Film (In film nist)

F/IRAN 2011. Regie: Mojtaba Mirtahmasb, Jafar Panahi. Mit Jafar Panahi.

Stadtkino. 75 Min.

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