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Kalenderkultur

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Ueber die Geschichte des „Kalenders“ gibt es eine unübersehbare Literatur. Sie ist berechtigt, denn der Kalender in allen seinen Formen, vom anspruchsvollen Kunstwerk bis zum schlichten Volksbuch, ist wie kaum anderes ein Spiegelbild der Zeit und ihrer Kultur.

Schöner, reicher und stattlicher denn je präsentiert sich diesmal der „Wiener Diözesankalen-d e r“ (Erzb. Seelsorgeamt, 210 Seiten, Preis S 10.—). Er feiert 10 Jahre kirchliche Aufbauarbeit nach dem Kriege und gibt in klugem, kühnem Aufriß ein imposantes Bild aus schlechtweg allen Gebieten des kirchlichen Lebens: Bau und Siedlung, Kunst und Bildung, KA, Jugend, Caritas u. a. Das Illustrationsmaterial ist hervorragend. Zusammen mit dem reichen Anschriftenmaterial, dem „Wegweiser“ und dem liturgischen Kalendarium ergibt sich ein richtiger „kirchlicher Amtskalender“.

Der vielgerühmte Wiener „Wolfrum-Kunst-k a 1 e n d e r“ prangt diesmal in berückendem Farbenschmuck der Blumenaquarelle Daffingers, zu denen Dr. Siegfried Freiberg eine feinempfundene Einleitung geschrieben hat.

Unter den besonderen Hegern und Pflegern des Kunstkalenders nimmt der Kunstverlag Kirsch, München-Wien, eine führende Stellung ein. „D a S schöne, alte Volkslied“ etwa, mit den herben, keuschen Holzschnitten Ernst v. Dombrow-skys, oder der unwahrscheinlich schöne Kalender „Zauber der Farbe“ mit den farbigen Landschaftsphotos F. Schneiders genügen höchsten Ansprüchen. Reizend die bunten Kinderkalender „Märchenkalender“ von Annemarie Schwarz-Torinus und „Ein buntes K r än ze 1 ein“ von Ruthild Busch-Schaumann mit den Versen Cordula Holsts.

Mit dem „Spektrum des Geistes — Literaturkalender 195 5“ (Langewiesche-Brandt, 160 Seiten), seinen 65 Porträts und Texten von zeitgenössischen Autoren sprengt der „Kalender“ fast schon seinen Bereich und wird selber ein Stück wertvoller Literatur- und Kulturgeschichte.

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