Kompliziert: zwei Anträge, eine Anerkennung

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Seit 13. Dezember ist die Lage mehr als delikat - und kompliziert. Aufgrund eines VfGH-Urteils erkannte das Kultusamt die "Islamische Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich“ als religiöse Bekenntnisgemeinschaft an. Den Antrag dazu hatte der "Kulturverein der Wiener Aleviten“ Ende März 2009 gestellt. Allerdings gab es auch einen zweiten, nur kurz später eingebrachten Antrag des Dachverbandes "Föderation der Aleviten Gemeinden Österreichs“, der nur aufgrund des 13 Tage späteren Eintreffens abschlägig beschieden wurde. Delikat an der Sache ist nicht zuletzt, dass auch "Kulturverein der Wiener Aleviten“ der Föderation angehört (die FURCHE berichtete). Rechtlich hat sich nun der Antrag des Teilvereines durchgesetzt, der Dachverband hingegen, obwohl die übergeordnete Institution, kam nicht zum Zug. Die "Föderation der Aleviten Gemeinden“ hat dementsprechend eine Beschwerde beim VfGH eingebracht.

Hinter den beiden Anträgen stehen auch theologische Unterschiede. Während die Wiener Aleviten durch den Zusatz "islamisch alevitisch“ ihre Zugehörigkeit zum Islam betonen, geht der Antrag des Dachverbandes vom Alevitentum als eigenständiger Religion mit islamischen Wurzeln, aber doch einer anderen Ausprägung aus. Im Gegensatz auch zur Position des Islam-Theologen Ednan Aslan (siehe oben) verstehen sich in Österreich ebenfalls viele Aleviten nicht als Muslime. - Die Diskussion wird mit Sicherheit weitergehen. (ofri)

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