Zeitung - © Bild von Andrys Stienstra auf Pixabay

Hat die Zeitung noch eine Zukunft?

19451960198020002020

Die gedruckten Medien werden weltweit seit Jahrzehnten totgesagt – doch sind sie erstaunlich zählebig. Analyse eines Medienbeobachters aus Deutschland.

19451960198020002020

Die gedruckten Medien werden weltweit seit Jahrzehnten totgesagt – doch sind sie erstaunlich zählebig. Analyse eines Medienbeobachters aus Deutschland.

Werbung
Werbung
Werbung

Die gedruckte Tageszeitung erscheint vielerorts ausgedünnt und mancherorts nur noch ein oder zweimal pro Woche. Online ist sie dafür rund um die Uhr präsent und streut obendrein vielfach ihre Angebote auf ganz unterschiedlichen Plattformen und Kanälen. In vielen Haushalten bleibt keine Zeit mehr für die Tageszeitung am Frühstückstisch, man(n) oder frau lehnt sich aber am Wochenende gerne im Ohrensessel zurück, um wenigstens dann nochmal Papier rascheln zu hören. Die Wochen- und Sonntagszeitungen haben davon ebenfalls profitiert.

Die gedruckte Zeitung wird seit Jahrzehnten totgesagt, doch ist sie erstaunlich zählebig. Viele und vor allem ältere Menschen sind Gewohnheitstiere, und die Älteren werden ja auch immer älter. Dagegen ist es offensichtlich, dass sich die jüngere Generation überwiegend online mit Nachrichten versorgt – und auch im Internet oftmals nicht in den Angeboten der großen Zeitungsredaktionen stöbert, sondern sich in den sozialen Netzwerken und in Comedy-Programmen sehr zufällig verproviantieren lässt, mit teils überlebensnotwendigen, aber auch vielen überflüssigen News – und zwar mit dem, was ihnen Algorithmen zuteilen. Deren Wirkungsweise wiederum kennt niemand außer den Software-Ingenieuren, die sie in den Zentralen von Facebook, TikTok und Instagram programmieren und verwalten.

Fake News und andere Gefahren

So sorgen sich viele Alte, ob die Jungen „überhaupt“ noch genügend informiert sind, um in der Demokratie das Wahlrecht auszuüben, zumal ja nicht nur die Medien, sondern auch die Schulen bei der Heranbildung des Staatsbürger-Nachwuchses vielfach kläglich versagen. Andererseits sind in der Kommunikation in den sozialen Netzwerken Tür und Tor für Fake News geöffnet – auch weil die Nutzer nicht auf die Absender schauen und so nicht nur PR-Agenturen und Influencer, sondern auch die Trolle von Putin, Erdoğan und Trump die Kanäle mit Propaganda fluten. Oftmals tun sie das übrigens so clever, dass selbst Journalisten und Wissenschaftler darauf hereinfallen, was diese wiederum eher hinter vorgehaltener Hand als öffentlich zugeben.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung