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Nur in Kategorien der Macht

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Der bekannte Sohweizer Historiker, der lange Zeit an der Freien Universität Berlin wirkte, legt in dem angeführten Werk einen Gesamtüberblick der deutschen Geschichte 1933 bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges vor. Beruhend auf den bisherigen Quellenveröffentlichungen, in einer wissenschaftlich nüchternen Darstellung, wird in souveräner Beherrschung des Materials die schwierige Aufgabe bewältigt und vor allem auf den Zusammenhang zwischen innen- und außenpolitischen Komponenten besonderer Wert gelegt. Die einzelnen Kapitel, zum Beispiel über die Struktur der Außenpolitik, über die Gesetzgebung, die Organisation von Wirtschaft und Arbeit und nicht zuletzt die militärischen Fragen, sind für sich kleine Meisterwerke.

Hervorzuheben ist außerdem, daß Professor Hofer, zum Unterschied von vielen anderen Historikern, das Österreichproblem sehr richtig gemeinsam mit der nachfolgenden Sudetenkrise als machtpolitisches und strategisches Problem sah: „Unter strategischen Aspekten verschmolzen für ihn (Hitler) Österreich und die Tschechoslowakei zu einem einzigen Problem, das mit der nationalen Frage nichts mehr zu tun hatte. Daß er die gar nicht mehr erforderliche und selbst von den österreichischen Nationalsozialisten nicht gewünschte militärische Besetzung trotz der nachteiligen internationalen Folgen befahl, ist ein weiterer Beweis dafür, daß Hitler nur in Kategorien der miltärischen Macht dachte. Dies ist die eigentliche Stütze seiner Außenpolitik und sein wahres Pathos“ (S. 139).

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