Von der „Uniaktion“ zum Staatspreis

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Einst wurde Günter Brus als „meistgehasster Österreicher“ bezeichnet, zu seinem siebzigsten Geburtstag am 27. September feiert die heimische Kulturszene den bereits vor zehn Jahren mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichneten Künstler als einen ihrer „größten Söhne“ (siehe Veranstaltungshinweise unten). Eingeschlagen hat Brus 1968 mit seiner Körperaktion bei der Veranstaltung „Kunst und Revolution“ („Uniaktion“) in der Wiener Universität. Damals brachte er das ganze Land gegen sich auf – und wurde wegen „Herabwürdigung österreichischer Symbole“ und „Verletzung der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit“ zu sechs Monaten strengem Arrest verurteilt, entzog sich der Haft aber durch Flucht ins Berliner Exil. Heute lebt Brus mit seiner Familie zurückgezogen am Stadtrand von Graz (2012 eröffnet ein Brus-Museum – „Bruseum“ – im Zentrum der steirischen Landeshauptstadt). Seit Abbruch der Aktionskunst im Jahr 1970 entstanden Tausende Zeichnungen, zahlreiche literarische Werke, vor allem aber über 800 „Bild-Dichtungen“ – teils erschütternde, teils schalkhafte serienartige Text-Bild-Fusionen.

Ausstellungen:

MITTERNACHTSRÖTE

MAK-Kunstblättersaal, Stubenring 5, 1010 Wien, bis 25. 1. 2009, Mi–So 10–18 Uhr, Di MAK-Nite 10–24 Uhr, Katalog zur Ausstellung, 323 S., € 29,–

BRUS’S und BLAKE’S JOB

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Sackstraße 16, 8010 Graz, Symposium: 18. 10., 10–18 Uhr, Ausstellung: 18. 10. bis 31. 10., Eröffnung: 17. 10., 19 Uhr, Buch zur Ausstellung, Ritter Verlag, Klagenfurt 2008, 192 S., € 35,– (erscheint im Oktober)

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