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Vom Redeverhot zum Dialog

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Nicht als Konkurrenz zur Ratholischen Aktion, sondern als eigenständige Vereinigung versteht sich die ArbeitsgemeinschaJft Katholischer Verbände.

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Nicht als Konkurrenz zur Ratholischen Aktion, sondern als eigenständige Vereinigung versteht sich die ArbeitsgemeinschaJft Katholischer Verbände.

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Am Aniang standen Redeverbote in zwei österreichischen Diözesen. Denn daß vor genau 40 Jahren - im April 1954 -die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) gegründet wurde, paßte nicht in die Vorstellung weiter Teile des österreichischen Katholizismus nach 1945. Während vor dem Jahr 1938 die Katholiken Österreichs in zahlreichen Organisationen und Vereinen zusammengefaßt waren, etwa in der Katholischen Aktion und dem eigenständig, autonom gebliebenen Cartellverband, sollte die „Katholische Aktion Österreichs" (KAÖ) nach 1945 alle katholischen Laienorganisationen vereinigen. Die traditionsreichen Verbände und Vereinigungen, die Jahrzehnte vor Gründung der Katholischen Aktion laienapostolische Initiativen in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen gesetzt hatten, widerstanden jedoch der Vereinigung mit der KAÖ, zumal auch gesellschaftspolitische Auffassuhgsunterschiede eine nicht unwichtige Rolle spielten.

Der Initiator der Gründungsversammlung im April 1954 und erste Präsident der AKV, Franz Karasek, nannte drei Gründungsmotive: Erstens sollte die Koalitionsfreiheit im kirchhchen Raum, wie vor 1938, wiederhergestellt werden, zweitens sollten die Kathohken auch im politischen Raum präsent sein und drittens sollten gemeinsame Anliegen aller Verbände in gemeinsamer Verantwortung vertreten Und getragen werden.

Nicht als Konkurrenz zur Kathoh-schen Aktion, sondern als eigenständige Vereinigung wollte sich die AKV in den letzten vierzig Jahren verstanden wissen. Gerade auch das Zweite Vatikanische Konzil betonte die Pluralität in den laienapostolischen Tätigkeiten und widersprach einer Gleichschaltung und Uniformierung katholischer Laienaktivitäten. Im Gegensatz zur Katholischen Aktion trat die AKV für das bewußte parteipolitische Engagement der einzelnen Katholiken ein und verwies auf Bereiche im politischen Leben, wo der einzelne als Katholik in der Gruppe handeln und sich engagieren sollte. Das anfänghche Gegen- und Nebeneinander wich einem verstärkten Miteinander, das sich durch Zusammenarbeit bei nahezu allen größeren kirchlichen Veranstaltungen auszeichnet.

November 1993 veranstaltete die AKV gemeinsam mit der Katholischen Medien Akademie das Symposion „Christus in der Mediengesellschaft, Sendestörung" im Eisenstädter Funkhaus. Mit der Veranstaltungsreihe „Christ und Weltgestaltung" wie auch mit dem regelmäßig stattfindenden „Katholischen Klub' sollen die Repräsentanten der Ka-thohschen Verbände mit Persönlichkeiten aus Staat, Kirche, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft zusammengebracht werden, um die „brennenden Themen" der Zeit zu besprechen. Denn in Zukunft „werden die Aufgaben für die AKV nicht geringer sein"(Bischof Laszlo).

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