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Die üblichen Unverdächtigen haben sich natürlich schon im Vorfeld am Wien-Besuch von Viktor Orbán abgearbeitet. Aber es macht durchaus Sinn, dass der ungarische Premier -auch als Wortführer der sogenannten Visegrád-Länder (Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen) - zu den ersten Gästen von Bundeskanzler Sebastian Kurz zählt. Zum einen muss der Regierung an guten Beziehungen zu seinen östlichen (auch mittelbaren) Nachbarn gelegen sein. Wer, wenn nicht Österreich, sollte ein in jeder Hinsicht eminentes Interesse an jenem Raum haben? Aber es gibt darüberhinaus noch einen weiteren Aspekt: Die Visegrád-Gruppe ist so etwas wie der Stachel im Fleisch der Europäischen Union. Man muss gewiss nicht alles gutheißen, was aus Budapest, Prag, Bratislava und Warschau kommt, man kann etwa, um beim Gast zu bleiben, den Hang Orbáns zu einer Art nationalreligiösen Überhöhung seines Landes durchaus kritisieren. Aber klar ist doch ebenso, dass Orbán &Co. vieles ansprechen, was auch zahllose Menschen in anderen europäischen Ländern bewegt und umtreibt. Dass sie für eine Alternative zu dem angeblich alternativlosen Juncker/Merkel-Europa stehen, das sich zweifellos in einer Legitimationskrise befindet. Hier zu vermitteln, steht Österreich wahrlich gut an.

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