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Die Alpenstadt des Jahres 1997

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Ein länderübergreifendes Vertragswerk hat den Schutz und die nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes zum Ziel.

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Ein länderübergreifendes Vertragswerk hat den Schutz und die nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes zum Ziel.

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Zum ersten Mal wurde heuer der Titel „Alpenstadt des Jahres” verliehen. Villach übernimmt damit eine Vorreiterrolle, denn die Umsetzung wichtiger Ziele ist mit dieser Verleihung verbunden. Drei interalpine Organisationen haben wesentlich dazu beigetragen, daß die Alpen heuer in Villach thematisiert werden:

■ Die 1952 gegründete „CIPBA” (Commission Internationale pour la Protection des Alpes) hatte 1986 die Initiative für eine Alpenkonvention ergriffen. 1991 wurden die Rahmenkonventionen von den Umweltmini-stern unterzeichnet. Heute vertritt die CIPRA 80 Organisationen aus dem Alpenraum, in dem elf Millionen Menschen in 5.800 Gemeinden in acht Staaten leben.

■ „Pro Vita Alpina” vertritt kulturelle und landwirtschaftliche Aktivitäten im Alpenraum. Die Organisation, die auch über eine Kontaktstelle in Villach verfügt, unterstützt besonders regionale Entwicklungen und machte mit'der Aktion „Feuer in den Alpen” auf sich aufmerksam.

■ Die „Arbeitsgemeinschaft Alpenstädte” hat ihren Sitz in Trient. Beziehungen der wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Städten in den Alpen zu fördern, ist das Hauptziel. Städte wie Grenoble, Innsbruck und Ljubljana gehören der Organisation an. Publikationen erscheinen in den vier Alpensprachen (italienisch, slowenisch, französisch, deutsch).

Eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen (Theater, Ausstellungen, fachliche Aktivitäten etwa Vorträge, Workshops, Diskussionen) soll die Villacher und ihre Besucher für die Frage „Alpen als unmittelbarer Lebensraum” sensibilisieren:

Im Mai wird das Musiktheaterstück „Geistergold” uraufgeführt. Aus einer Kärntner Sage („Der Schatzberg bei Metnitz”) hat Wolfgang Hartmann, Musikpädagoge in Klagenfurt, ein spannendes und unterhaltsames Libretto gemacht. Der Villacher Komponist Stephan Kühne schrieb dazu die Musik, und die Villacher Musikschule wird bei der Aufführung „alle Register” ziehen.

Von 29. bis 31. Mai wird die bereits traditionelle „Paracelsus-Akademie” mit gefragten Referenten wie Nancy Arrowsmith, Rüdiger Dahlke, Rot-raud Peter und Günter Mattitsch zahlreiche Veranstaltungen anbieten zum Thema „Alpengeister - von Erlebnisräumen und Elementarwesen”.

Im Juni gibt es eine „Woche des Waldes”, anschließend „Wasserwelten” und nicht zuletzt wird die Ausstellung „5000 Jahre Felszeichnungen in den Alpen” viele Interessenten finden. Diese internationale Ausstellung soll erstmals in Österreich das kulturelle Erbe längst vergangener Epochen zeigen. Vom Monte Bego an der italienisch-französischen Grenze bis zum Dachstein reichen die Fundorte. Allein in Valcamonica wurden in diesem Jahrhundert mehr als 100.000 solcher Zeichnungen freigelegt.

Am 19. Juli lockt das „Vollmondfest Mondlicht” auf die Buine Landskron. Der Villacher Kirchtag und die vorangehende Brauchtumswoche münden in das bereits erwähnte „Feuer in den Alpen”. Diese Aktion wird 1997 bereits das elfte Mal abgehalten - jedes Jahr wurden mehr Feuer entfacht. Jedes einzelne

Feuer ist Sinnbild für eines der Anliegen, die von der Alpenkonvention vorgesehen sind. Auch in Ligurien und Slowenien werden Feuer entzündet.

Im September geht es in höhere Begionen. Zunächst lockt das „Alpenerlebnis Dobratsch”, dann gibt es geldbörseschonende Tarife für Ausflüge zu den umliegenden Nationalparks und Naturschönheiten. Die Großglockner-Hochalpenstraße, die Nockalmstraße und die Straße zur Kölnbreinsperre im Maltatal können am 14. September von Villach aus kostenlos mit Bussen erreicht werden, 50 Prozent Ermäßigung gibt es für solche, die mit dem eigenen Auto oder Motorrad anreisen.

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