Die Versuchung, einen Kassenerfolg per Fortsetzung zu verlängern, ist im Filmbusiness groß: Nachdem Dany Boons "Willkommen bei den Sch'tis"(2008) mehr als 20 Millionen Franzosen ins Kino gelockt hat, wird das wohl bei "Die Sch'tis in Paris -Eine Familie auf Abwegen" doch nicht anders sein
Das Problem: Die Handlung des Ersterfolgs war in sich abgeschlossen, sodass Dany Boon - auch diesmal Regisseur, Autor und Darsteller in einem - sich für eine neue Handlung mit ein paar bekannten Schauspielgesichtern aus dem ersten Film entschied. Und Kad Merad, der einstige Hauptdarsteller, darf noch als er selber einen Cameo-Auftritt beisteuern.
Valentin (Dany Boon) und seine Muse Constance (Laurence Arné) sind die angesagtesten Designer in Paris. Allerdings hat sich Valentin eine besonders bittere Kindheit zurechtgelogen, weil das bei der Schickeria gut ankommt. Doch als Muttern (Line Renaud) mit Bruder, Schwägerin und Nichte aus dem Sch'ti-Land in eine extrafeine Vernissage von Valentin und Constance platzen, beginnen die Kalamitäten: Die Prolos, die des Hochfranzösischen nicht mächtig sind, erweisen sich als Peinlichkeit, die Valentin und Constance loswerden wollen. Doch ein Malheur verfrachtet Valentin ins Koma, und als er erwacht, wähnt er sich 25 Jahre zurückversetzt -und muss erst upgedatet werden. Eine Herkulesaufgabe die - wie kann es anders sein -den Kosmos der Sch'tis mit der Familie von Constance in Einklang bringen muss.
Es bleibt viel zu lachen, und François Berléand als Schwiegervater sowie Altmeister Pierre Richard als Vater tragen das ihrige bei, letzterer als griesgrämiger Schrottplatzcapo sowie als Rocksänger. Kein großer Film, zum Familienvergnügen reicht es allemal.
Die Sch'tis in Paris -Eine Familie auf Abwegen (La ch'tite famille) F 2018. Regie: Dany Boon. Mit Dany Boon, Laurence Arné, Line Renaud, Pierre Richard. Filmladen. 107 Min.
