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„Vermeer – Reise ins Licht“: Faszinierend, in mehrfacher Hin-Sicht

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Kein anderer Maler des 17. Jahrhunderts beherrschte wie Jan Vermeer das konturlose Zeichnen.

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Kein anderer Maler des 17. Jahrhunderts beherrschte wie Jan Vermeer das konturlose Zeichnen.

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Tatsächlich nahe kommt man dem holländischen Maler Jan Vermeer in „Close to Vermeer“, einem in mehrfacher „Hin-Sicht“ faszinierenden Dokumentarfilm der niederländischen Regisseurin Susanne Raes, mit dem deutschen Verleihtitel „Vermeer – Reise ins Licht“. Erhellend ist der Film mit seinen vielen interessanten Details über z. B. die Maltechnik dieses Künstlers. Hat er für seine kleinformatigen Gemälde etwa den Blick durch eine camera obscura benutzt? Fest steht: Kein anderer Maler des 17. Jahrhunderts beherrschte wie er das konturlose Zeichnen. Formen, die sich rein aus der Abbildung von Licht und Schatten ergeben, oft Darstellungen einer Frau in einer Zimmerecke sitzend, beschäftigt mit alltäglichen Dingen wie klöppeln, einen Wasserkrug befüllen oder sich von einem Mann ansprechen lassend.

Raes zeigt nicht nur (die bekanntesten der insgesamt 37) Bilder aus Vermeers Werk, sie erzählt auch die spannende Entstehungsgeschichte einer Kunstschau, genauer gesagt jener Ausstellung, mit der der bedeutende Kunsthistoriker und Vermeer-Experte Gregor J. M. Weber im Sommer dieses Jahres in Amsterdam seine Karriere beschloss. Ganze 28 Bilder des Barockmalers konnte Weber dafür zusammenstellen, und auch diese professionellen Mühen zeigt Raes in einer schönen Kombination von sympathisch emotionalem Porträt Webers und zurückhaltenden, aber scharfsichtigen Dokumentationen „kritischer“ Situationen, etwa als ein Washingtoner Vermeer-Expertenteam aufgedeckt zu haben vermeint, das „Mädchen mit der Flöte“ stamme gar nicht von Vermeer. Gemeinsam mit Weber betrachtet man „die Vermeers“ und lernt jede Minute Neues dazu, am wichtigsten – bei einem Kinofilm – über das genaue Hinschauen.

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