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Eine zerstörte „Zerstörerin”

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Die Opernflaute bei den Salzburger Festspielen ist prolongiert: Mit Spannung wurde die Premiere von Alban Bergs „Lulu” im kleinen Festspielhaus erwartet. Festspielreif war die Aufführung der von Friedrich Cerha hergestellten dreiakti-gen Fassung von 1979 aber kaum. Regisseur Peter Mussbach inszenierte die Lebensgeschichte des männermordenden Wesens zwischen Kitsch und Kommerz: Kein Hauch von Erotik und Laszivität, Verruchtheit und Berechnung darf sich in seinem nachgebauten Lichtspieltheater breitmachen. Eingespielte Filmfragmente zeigen eine unsinnliche Puppe in Großaufnahme.

Christine Schäfer ist die neue Lulu Salzburgs: Stimmlich ausgewogen, aber kein Zoll eine Verführerin, die Männer in den Ruin treibt. Enttäuschend Wedekinds schillernde Figuren von der Geschwitz (Mar-jana Lipousek) bis zu Aiwa (David Kuebler). Dirigent Michael Gielen und die Staatskapelle Berlin (es handelt sich um eine Koproduktion mit der Berliner Staatsoper) verstärken den banalen, ja langweiligen Eindruck des Abends.

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