Ein zweites Standbein

Werbung
Werbung
Werbung

Der Salzburger Landeshauptmann denkt bereits an eine Olympia-Bewerbung 2014 oder 2018.

Die Furche: Was bedeutet die Ablehnung Salzburgs in wirtschaftlicher Hinsicht?

Franz Schausberger: Salzburg ist ja Gott sei Dank in einer sehr guten wirtschaftlichen Situation - und es gibt ja auch Alternativen. Ich darf nur daran erinnern, dass wir 2006 das große Mozartjahr feiern, das ein internationales Event sein wird, dass wir die EM 2008 und die Rad-Weltmeisterschaft haben werden - große Veranstaltungen, die uns auch etwas bringen und die sozusagen die Enttäuschung etwas abfedern.

Die Furche: Welchen Stellenwert hat Sport prinzipiell in Salzburg?

Schausberger: Salzburg hat seine Hauptkompetenz natürlich in der Kultur - aber der Sport ist eine sehr wichtige Ergänzungskompetenz, die ausgebaut werden muss. Weil Salzburg ein Sportland ist und wir erstens die entsprechenden Wintersportmöglichkeiten und dazu ganz große Wintersportler haben und wir zweitens diese Kompetenz auch von der wirtschaftlichen Seite durch wichtige Skiproduktionsbetriebe abrunden.

Die Furche: Wie ist denn die momentane Stimmung in Salzburg, nach der Absage des IOC?

Schausberger: Natürlich war am Anfang eine große Enttäuschung da, vor allem deshalb, weil wir uns wirklich ungerecht behandelt gefühlt haben. Es war ja eine objektiv anerkannte, gute Bewerbung - und wenn es knapp ausgegangen wäre, dann hätte man das ja noch verstanden, aber dass wir nur 16 Stimmen bekommen haben, war sehr enttäuschend. Es hat sich leider in den Entscheidungen beim Internationalen Olympischen Komitee im Vergleich zur Vergangenheit nichts geändert - die Nachvollziehbarkeit ist sehr schwer. Wir haben das Ganze aber gerade deshalb, weil wir daraus erkennen konnten, dass es nicht an einer schlechten Bewerbung gelegen ist, sehr schnell überwunden.

Die Furche: Nachdem es 2010 nichts geworden ist: Hat Salzburg vor, sich noch einmal um die Olympiade zu bewerben?

Schausberger: Ich glaube, grundsätzlich sollte man dieses Ziel beibehalten. Es ist nur die Frage, wann der geeignete Zeitpunkt ist. Dazu ist es notwendig, dass wir wissen, wer 2012 die nächsten Sommerspiele bekommen wird - dann kann man die weltpolitische Lage besser beurteilen. Und dann wird es darauf ankommen, ob es 2014 oder 2018 erfolgversprechender ist.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung