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Deutschland, deine Preußen!

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PREUSSEN PORTRÄT EINER POLITISCHEN KULTUR. Herausgegeben von Hans-Joachim Notier. Paul-LIst-Verlag, München 1968. 218 Seiten, 39 Bilder. DM 24.—.

Eine Gemeinschaftsarbeit von vier nord- und zwei süddeutschen Hochschullehrern und Publizisten hat neue Gesichtspunkte zur Beurteilung dier Geschichte Preußens von 1134 bis 1947 erarbeitet, ohne zu erwägen, ob eine Wiedervereinigung nicht c ch wiedfr ed%neues Igreußen brir gen kannte; Di oft widersprüchliche ©•litilfcBerliras wirdtei der geogra phdsch-strafegischen Lage, dem Volkscharakter und dem Zwiespalt Preußen — Reich motiviert. Die Bevölkerung war nicht reiin deutsch, und „die. meisten großen Preußen waren zugewandert“. Vom Reich 1871 heißt es, es wäre Bismarcks Tragödie gewesen und habe sich selbst samt Preußen in den Abgrund gestürzt. Der Politik von 1914 bis 1918 wird vorgeworfen, sie habe einen rechtzeitigen Frieden versäumt, das ist eine späte Rechtfertigung der Wiener Politik. Voll Wehmut fragen die Autoren, ob sich das preußische LebensgefüM irgendwo erhalten habe, als Antwort ergab sich, daß die preußische „beständige Staatstreue“ Symbolweirt gewinnen könnte und daß sich das Preußentum am ehesten in der DDR vererbt Überall wird schwarz dick auf weiß aufgetragen, diese Manier läutert die iUirt Wp versteht, daß nachdem Volk fehlerfrei Jahrhunderte durch- “iheiteen hattUnd da sich Atete’Pteu- ßen dagegen, wehren, als Sündenbock für viele Mißgriffe der Vergangenheit allein verantwortlich gemacht zu werden. Dem Ausklang der Betrachtungen, Deutschland brauche sich Preußens nicht zu schämen, ist zu- zusrtiimman. Für Österreich ist das Buch bedeutungsvoll, einige Vorbehalte gegen irrige Meinungen über 1813, 1854 und 1866 sollen vom Studium nicht abhalten.

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