Ein Agent im Dauerlauf

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Statt zu schauspielen, nutzt Tom Cruise "Mission Impossible 3" als Möglichkeit zum Fitnesstraining. Seine Fans werden es verzeihen.

Höher, schneller, weiter: Tom Cruise hetzt von einer Todesfalle in die nächste. Dabei hat er aber immer das richtige technische Spielzeug bei sich, das ihm aus der Patsche hilft. Ob Seilwinde oder Mini-Bombe: Wichtig ist, dass der Superagent Ethan Hunt, in dessen Haut Tom Cruise in "Mission Impossible 3" erneut schlüpft, unbeschadet nach Hause kommt. Denn dort wartet auf ihn seine Freundin Julia (Michelle Monaghan) und die weiß nichts von seinem Job und seinen hoch geheimen Missionen.

Sein neuester Auftrag führt den Super-Agenten nicht nur in den Vatikan oder nach Berlin, sondern auch auf zwei Wolkenkratzer nach Shanghai, auf deren Dächern Hunt wagemutige Sprünge vollführt. Und das alles, weil der Waffenhändler Davian ("Capote"-Star Philip Seymour Hoffman) von Grund auf böse ist und Ethan Hunts Freundin entführt hat.

Ein recht simpler Plot in einem umso komplizierter inszenierten Blockbuster. Die Kamera ist ständig in Fahrt, weil sich J.J. Abrams' Regiearbeit von den ersten beiden "Mission Impossible"-Filmen unterscheiden will.

Während Teil eins (1996) von Brian de Palma als perfektes Agentenspektakel daherkam, unternahm John Woo in Teil zwei (2000) alle Anstrengungen, um die Action zu ästhetisieren. Zeitlupen und visuelle Effekte aus den "Matrix"-Filmen prägten diese filmische Action-Symphonie. Teil drei setzt hingegen einzig auf rasendes Tempo. Rastlos sind nicht nur die Schnitte, sondern auch die gehetzten Protagonisten. Für ein subtiles Psychospiel bleibt dabei kaum mehr Zeit.

So ist Tom Cruise als Mime wenigstens nicht überfordert, jedoch schöpft der Film auch das dramatische Potenzial von Bösewicht Philip Seymour Hoffman nicht annähernd aus. Die weiblichen Figuren haben ohnehin nur die Opferrollen zu spielen - wie so oft im Hollywood-Kino.

Wenigstens lässt "Mission Impossible 3" durch seine schnelle Schnittfolge keine Langeweile aufkommen, wenngleich alles sehr vorhersehbar abläuft. Dass der Film wie eine Dauerwerbesendung für Tom Cruise daherkommt, ist dabei am leichtesten zu verschmerzen: Schließlich können Cruise-Fans ihr Idol erst wieder 2008 in einem Kinofilm erleben. Und sich bis dahin davon überzeugen, dass ihr Star zumindest eines ist: topfit.

MISSION IMPOSSIBLE III

USA 2006. Regie J. J. Abrams.

Mit Tom Cruise, Philip Seymour Hoffman, Laurence Fishbourne, Michelle Monaghan. Verleih: UIP. 126 Min.

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