Werbung
Werbung
Werbung

Schmalziges Leben

Enzo Ferrari: Das klingt nach schnellen Autos, Maschinenlärm und Erfolg. Für manche auch nach einem Lebemann, das trifft es ebenso. Aber die Verfilmung seines Lebens trieft leider vor Schmalz, ja, Schmalz, nicht Motoröl.

Schnitt. Ein alternder Mann gibt ein Interview. Sein letztes? Der junge Journalist scheint seine intimsten Geheimnisse zu kennen, springt immer härter mit ihm um. Dahinter spult sich der Film des Lebens ab. Die Spannung verlagert sich in die Rahmenhandlung. Wer ist der freche Journalist?

Schnitt. Gelassener Kameraschwenk und Opernklänge. Enzo Ferrari hatte zwei Söhne von zwei Frauen sowie Angst vor der Geschwindigkeit seiner eigenen Autos und ließ bald die anderen Rennen fahren. Nicht alle haben überlebt. Im Alter klagt er sich nun (halbfreiwillig) selber an und sucht Vergebung, Einsicht, Nachsicht. Leider wird uns diese Moral mit dem Holzhammer eingebläut. Schade. Sabine E. Dengscherz

ENZO FERRARI - DER FILM

I 2003. Regie: Carlo Carlei. Mit Sergio Castellitto, Christina Moglia, Giulia Bernardini. Verleih: Buena Vista. 95 Min.

Déjà-vu-Weihnachten

Man nehme einen Haufen vifer Kinder, eine vorbildhafte Mutter, eine schrullige Oma und einen unappetitlichen Vermieter, der allen das Leben schwer macht. Spielt die Geschichte noch dazu im Dezember, so sind dies die altbewährten Zutaten für ein rührseliges Weihnachtsmärchen. Diesmal ist ein sprechender Elch dabei, der dem Weihnachtsmann abhanden gekommen ist. Nun droht das Weihnachtsfest ins Wasser zu fallen, da der Weihnachtsmann ohne seinen Gehilfen keine Geschenke austragen kann. Es liegt nun bei der Familie, das Fest noch zu retten.

Die Geschichte nach dem Kinderbuch von Andreas Steinhöfel dürfte in geringfügig abweichenden Variationen vielen bekannt vorkommen und Kinder, die schon den einen oder anderen Weihnachtsfilm konsumiert haben, dürften sich einigermaßen langweilen. Auch erwachsene Begleitpersonen werden wohl eher aus Solidarität lachen. Die flachen Witze, die eindimensionalen Charaktere und die Geschichte mit dem déjà-vu-Effekt hat jedoch den Vorteil, dass auch die Fantasie der jüngsten Zuseher nicht überfordert wird. Veronika Dolna

ES IST EIN ELCH ENTSPRUNGEN

D 2005. Regie: Ben Verbong. Mit Mario Adorf, Sarah Beck, Raban Bieling.

Verleih: Buena Vista. 90 Min.

Jüdische Filmwoche

Von 3. bis 17. November wird in den Wiener Kinos Urania, Votivkino und De France eine Auswahl an aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen gezeigt.

Infos zum Programm: www.jfw.at

Schwiegervater nervt

Im wirklichen Leben hat Ashton Kutcher es schon geschafft: Ob er beim Unter-die-Haube-Kriegen von Demi Moore auch die Schwiegereltern-Hürde meistern musste, ist nicht bekannt.

Als Simon Green in "Guess Who - Meine Tochter kriegst du nicht" muss Kutcher genau dieses mehr als diffizile Hindernis überwinden. Denn Theresa Jones (Zoë Saldaña), Kutcher-Greens Angebetete, ist schwarz, und Papa Jones mag nicht nur präsumptive Schwiegersöhne prinzipiell nicht, sondern er steht besonders auf afroamerikanische Identität.

Das heißt: Ein weißes Bubi wie Simon Green ist bei ihm schon unten durch, bevor sich noch herausstellt, dass dieser überdies seinen lukrativen Investment-Banker-Job hingeschmissen hat, also seine Zukünftige gar nicht erhalten kann. Da gehen Papa Jones, dargestellt von Comedy-Star Bernie Mac, von Anfang an die Nerven durch.

Wer wissen will, wie der knackige Simon am Ende hoffentlich zu seiner zu seiner Theresa kommt, sollte die von Kevin Rodney Sullivan konventionell, aber flott inszenierte Komödie nicht verpassen.

Otto Friedrich

GUESS WHO - MEINE TOCHTER KRIEGST DU NICHT

USA 2005. Regie: Kevin Rodney Sullivan. Mit Bernie Mac, Ashton Kutcher, Zoë Saldaña, Judith Scott, Hal Williams.

Verleih: Filmladen. 105 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung