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Über die bilateralen Kontakte zweier Länder lässt sich im Normalfall keine spannende Dokumentation machen. Das ist natürlich anders, wenn es um Deutschland und Israel geht. Vor genau 40 Jahren, im Mai 1965, nahmen die beiden Länder volle diplomatische Beziehungen auf. Zwei Männer hatten zuvor auf beiden Seiten kompromisslos, gegen den Widerstand aus ihren Ländern, darum gekämpft: Deutschlands Kanzler Konrad Adenauer und Israels Ministerpräsident David Ben Gurion.

Vergangenen Donnerstag zeigte 3sat die Dokumentation "Die Brückenbauer". Die Produktion des langjährigen zdf-Korrespondenten Dietmar Schulz ist über weite Strecken ein berührendes Porträt zweier alter Männer: Ben Gurion, der liebevoll von seiner Frau Paula umsorgt wurde, und Adenauer, der sich im Ruhestand dem Rosenzüchten widmete.

Der Zuseher erfährt aber auch vom Kampf, den die beiden Politiker in ihren Ländern zu führen hatten, um die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zu ermöglichen: Adenauer musste seine Wiedergutmachungspolitik gegenüber Israel im Bundestag durchsetzen, Ben Gurion seine Landsleute davon überzeugen, dass die deutschen Zahlungen kein "Blutgeld" waren.

Zu Wort kommt auch der ehemalige israelische Staatspräsident Yitzhak Navon, der zuvor der Berater Ben Gurions gewesen war, oder auch Adenauers frühere Sekretärin. Sie alle betonen die Verdienste der beiden großen Politiker und ihre spezielle Beziehung. Die vielen Filmausschnitte und Fotos vermitteln dieselbe Botschaft, romantische Musikuntermalung setzt dem Ganzen noch eins drauf. Insgesamt konzentriert sich diese Dokumentation also eher auf die beiden großen Namen der "Brückenbauer" - daher stört es auch nicht so sehr, wenn das Ganze manchmal zum Rührstück wird.

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