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Südlicher Liebreiz für Mozarts Bitterkeit

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Als Gemeinschaftsproduktion der Staatsoper mit den Wiener Festwochen entstand diese Inszenierung von „Cosi fan tutte“

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Als Gemeinschaftsproduktion der Staatsoper mit den Wiener Festwochen entstand diese Inszenierung von „Cosi fan tutte“

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Traurig, sehr traurig ist, was Drahtzieher Don Alfonso durch seine Wette mit den beiden jungen Paaren anrichtet: Vier junge Menschen werden noch lange durch Mißtrauen und Ungewißtheit verstört sein. Der von Don Alfonso vorgeschlagene probeweise Partnertausch mit all seinen spaßhaften, liebenswürdig karikierenden Facetten schmerzt am Ende. Gerade, wÄnn ein junges frisches Ensemble den Bühnenfiguren Stimmenglanz und Darstellungskraft verleiht, packt diese „Opera buffa“ mit Mozartscher Musik umso mehr.Dabei hat Regisseur Roberto de Simone gemeinsam mit Bühnenbildner Mauro Carosi und Kostümbildnerin Odette Nicoletti ein überaus reizvolles Ambiente geschaffen: Nach Gemälden des deutschen Landschaftsmalers Philipp Hackert, der zwischen 1768 und 1799 in Neapel lebte und arbeitete, entstand eine anmutige und wandlungsfähige Ausstattung.Riccardo. Mutis musikalische Leitung erfüllt alle Wünsche an perlender Präzision und strömendem Wohlklang, läßt die Sänger atmen, gibt den Rezitati- ven Raum. Vor allem in Ferrando (Michael Schade) und Fiordiligi (Barbara Frittoli) hat die Aufführung Protagonisten mit Mozartscher Stimmkultur, Vesselina Kasa- rova als Dorabella und Boje Skovhus als Guglielmo stehen ihnen kaum nach. Die willfährige Komplizin De- spina und Don Alfonso sind bei Cecilia Bartoli und Alessandro Corbelli in guten Händen. Mozart kulinarisch, nicht gegen den Strich.

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