7119200-1996_27_19.jpg
Digital In Arbeit

Mozart neapolitanisch

Werbung
Werbung
Werbung

Als Gemeinschaftsproduktion von Wiener Staatsoper und Wiener Festwochen untermauert „Cosi fan tutte” den Anspruch der Staatsoper, das Theater an der Wien auch weiterhin als Aufführungsort nutzen zu können — gerade für dieses Werk Mozarts ist das Haus ideal. Rühnenbildner Mau-ro Carosi hat reizende Neapel-Sujets verwendet, die schon bei der Premiere dieser Neuinszenierung von Robert de Simone im Oktober 1994 ein absoluter Hit waren. Die Kostüme Odette Nicolettis haben Charme und zeigen opulente Fantasie.

Das gewagte Spiel um Frauentreue und faule, männliche Tricks gerät gegenüber den neckischen Ver-kleidungs- und Verführungskünsten beider Geschlechter ein wenig ins Hintertreffen.

Im Musikalischen, im strömenden Wohllaut von Barbara Frittolis lieblich-spröder Fiordiligi, in Angelika Kirchschlagers berührend hingebungsvoller Dorabella bleiben keine Wünsche offen. Ist Boje Skovhus ein stimmlich auftrumpfender männlicher Guglielmo, so bietet Michael Schade als Ferrando höchste tenorale Stimmkultur Mozartscher Prägung. Monica Bacelli ist eine resolute De-spina und gestaltet ihre Verkleidungsszenen hinreißend, gar nicht mieselsüchtig wirkt der Don Alfonso von Alessandro Corbelli. Dirigent Biccardo Muti ist mit dem Orchester der Wiener Staatsoper das Atout einer Aufführung, die Mozart feinziseliert, elegant, durchsichtig und „neapolitanisch ”-schwungvoll erleben läßt.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung