6867126-1978_08_05.jpg
Digital In Arbeit

Abtreibungskampf geht weiter

Werbung
Werbung
Werbung

Allen Befürchtungen zum Trotz, nach der schroffen Ablehnung des bisher größten Volksbegehrens durch die Regierungspartei werde auch die „Aktion Leben“ sanft entschlummern, haben sich jetzt die Reihen noch dichter geschlossen: Ab sofort kommt es zu einer engen organisatorischen und personellen Zusammenarbeit zwischen dem seit 1954 bestehenden Verein „Rettet das Leben“ und der im Kampfe gegen die Abtreibungsemotionen in der SPÖ entstandenen Aktion Leben.

Der äußere Anlaß für diese engere Zusammenarbeit hört sich kurios an: Die Aktion Leben hatte bisher keine Rechtspersönlichkeit, sie war kein Verein im herkömmlichen Sinne, sondern eher eine von engagierten Fristenlösungs-Geg-nern gebildete Projektgruppe, die im Falle eines öffentlichen Auftretens stets mit anderen nahestehenden Organisationen kooperieren mußte; etwa um Versammlungen oder Demonstrationen abzuhalten.

Dem Verein „Rettet das Leben“ wird, eine gewisse Blutauffrischung recht gut tun: Der vom Mediziner Prof. Brücke und dem Jesuitenpater Strangfeld gegründete Verein erbringt alljährlich in der praktischen Hilfe für Mütter und Kinder in Notsituationen beachtliche materielle Leistungen, wurde aber im vergangenen Jahr durch den Tod seines Präsidenten Prof. Richard Übelhör und des Geschäftsführers Hofrat Alfred Mi-kocki schwer getroffen.

Die personelle Verknüpfung der beiden Organisationen sieht so aus: Walter Csoklich führt in beiden den Vorsitz, Grit Ebner, bewährte Generalsekretärin der Aktion Leben übernimmt die Geschäftsführung im Verein Rettet das Leben. FURCHE-Verlagsleiter Walter Schaf-felhofer wird als Finanzreferent für die nötige Liquidität des Vereines sorgen. Wie bisher wird Helene Novotny im Haus des Vereines Rettet das Leben das Regiment fuhren.

Beide Organisationen werden in Hinkuft noch ausdrücklicher für den Schutz des menschlichen Lebens überhaupt eintreten. Gleichwohl bleibt der Gesinnungskampf gegen die Fristenlösung, im Sinne der Förderung eines das Kind bejahenden gesellschaftlichen Klimas auf der Tagesordnung. Dies nicht ohne Grund: Während sich manche über ein Sinken der Abtreibungsziffern in den öffentlichen Krankenhäusern freuen, treiben die Abtreibungsfabriken immer zahlreichere Blüten. In einer davon, in Wien, sollen mehr Kinder abgetrieben werden als vergleichsweise in der Bundeshauptstadt auf die Welt kommen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung