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Archaisch

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(Salzburger Landestheater; „Elektra“ von Richard Strauss) Diese Inszenierung Siegwulf Tu-reks im Kleinen Festspielhaus gibt es in den großen Partien in doppelter Besetzung. Zu berichten ist vom Glück der zweiten, (fast) runden Aufführung, in der Elektra vom Platz der Königstochter zum Gesinde in den Vorhof des Palastes gestürzt wird.

In der giftigen Atmosphäre des Königsmordes lebt Klytämnestra ruhelos mit ihrer Rache sinnen-

den Tochter Elektra, die den Mord am Vater Agamemnon gesühnt sehen will, und mit der angepaßten, weichen zweiten Tochter Chrysothemis. Archaisches erlebt man in dieser Auseinandersetzung in nächtlichem Gemäuer roh gefügter Steine (Ausstattung Siegwolf Turek) ebenso wie lächerlich Groteskes, das sich glücklicherweise vor allem auf die Nebenrollen beschränkt — sieht man von dem hölzernen Orest (Ira Barzell) ab. Janice Yoes sang eine von Haß und Rache glühende Elektra, die den Tod des Bruders und den ermordeten Vater selbst rächen möchte.

Der betulichen Chrysothemis verlieh Heide Christians ihre Stimme, Danica Mastilovics Klytämnestra, gehetzt von ihrem Gewissen, trug die scharfen Konturen der Machtsüchtigen.

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