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Aschenbrödel

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Schule und Erwachsenenbildung laufen in Österreich nebeneinander her, als wüßte einer nichts von der Existenz des anderen. Modernst ausgestattete Schulgebäude stehen an Nachmittagen und Abenden leer, während die Einrichtungen der Erwachsenenbildung in den Abendstunden voll ausgelastet sind und zum Teil unter Platzmangel leiden. In den meisten Fällen ist das ein Problem des Schulwartes, das nur gemeinsam mit der Gewerkschaft geregelt werden könnte.

Die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) forderte daher anläßlich ihrer Tagung in Strobl in einer Resolution, daß das Budget für die Erwachsenenbildung zumindest ein Prozent des Unterrichtsbudgets betragen müsse, das wäre eine Steigerung von derzeit rund 70 Millionen auf etwa 200 Millionen Schilling. Man kritisierte aber auch die Abteilung Erwachsenenbildung im Unterrichtsministerium, daß durch die Verteilung der Subventionen das Ministerium sehr wohl indirekt auf die Programmgestaltung der Verbände Einfluß nehme.

Der Trend zu einer Schwächung der Verbände und zu einem verstärkten Zentralismus der österreichischen Erwachsenenbildung ist deutlich erkennbar. Die Notwendigkeit der KEBÖ zur Durchsetzung der Verbandsinteressen wurde ausdrücklich betont.

Der vcrgesehene Empfang mit Minister Sinowatz aus Anlaß des fünfjährigen Bestandes der KEBÖ, der der österreichischen Erwachsenenbildung Publizität hätte verleihen sollen, wurde vom Minister wegen Unpäßlichkeit kurzfristig abgesagt. Was hätte der Minister der KEBÖ in der derzeitigen Situation auch Erfreuliches zu sagen gehabt?

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