Der deutsch-jüdische Dichter, der im Voijahr in der Schweiz starb, empfand Judentum und Christentum als zusammengehörig. Glaubenslos erzogen, fühlte er sich Zeit seines Lebens dem Judentum verbunden, obwohl er im fortgeschrittenen Alter zum Katholizismus übertrat. Der „weise Elias“, eine zeitlose Prophetengestalt unserer Tage, steht im Mittelpunkt dieser in einer Rahmenhandlung vereinten legendenartigen Erzählungen.Wie dem Autor geht es ihm nicht um konfessionelles Denken, sondern um das religiös Lebendige: „Er hatte einmal geäußert, damals bereits alt, er gehöre den zwei
Der Begriff Antisemitismus ist erst knapp hundert Jahre alt, einen Antijudaismus hat es jedoch schon in vorchristlicher Zeit gegeben. Als innerhalb des Judentums das Christentum entstand, kam es zu unterschiedlichen Überlieferungen der Evangelisten und damit zur schriftlichen Grundsteinlegung des christlichen Antijudaismus. Wie oft aber waren im Laufe der Jahrhunderte wirtschaftliche und politische Motive in christlich-religiöser Verpackung die wahren Gründe für die Unterdrückung und die grausamen Verfolgungen der Juden, die im Mittelalter bis zur kirchlich fundierten Verteufelung des
Ob es jemals Schüler gegeben hat, die keine Angst vor Prüfungen hatten? Für die das Wort Lernen keine unangenehmen Assoziationen hervorruft? In den 112 Waldorf-Schulen in- und außerhalb Europas sind solche Schüler keine Ausnahme. Der Pädagoge Rudolf Steiner hat mit der Schöpfung dieses Schulmodells 1919 Weitblick bewiesen. Die Kreativität als erforderliche Lemgrund- lage für das ganze Leben, die beim Kleinkind beginnen soll, wird heute von allen Psychologen und Pädagogen zu jeder passenden Gelegenheit zitiert. Nicht All-Wissen ist das wesentliche, sondern die Voraussetzungen zur
Schon einmal hat sich Eva über ein ungeschriebenes Gesetz hinweggesetzt und Adam damit in nicht geringe Schwierigkeiten gebracht. Aus dem Paradies vertrieben wurden sie gemeinsam. yAuch’ die Evas des Jahres 1977 scheinen die Tendenz zu häben] ungeschriebene Gesetze zu durchbre- chen. Da wagen es doch Politikerinnen, mit ihren Ansichten über das neue Scheidungsrecht die Geborgenheit der Parteidisziplin zu verlassen und sich mit ihren „gegnerischen” Kolleginnen im Parlament auf eine Linie zu begeben. Wenn es um mehr Rücksicht auf die ersten Frauen bei der Scheidung geht, da sind Frauen
Die Idee, die vor etwa zwei Jahren im Unterrichtsministerium auftauchte, war gut. Durch einen „Bildungspaß“ sollten Teilnehmer an Fortbildungskursen die Möglichkeit haben, sich den erfolgreichen Besuch solcher Veranstaltungen bestätigen zu lassen.Zunächst gab es einen Einwand von der „rechten“ Seite: aus diesem Bildungspaß würde ersichtlich sein, bei welcher Institution der Fortbildungsbeflissene sein Wissen erweitert habe. Ein nicht-gebundener Paß, bei dem einzelne Blätter bei Bedarf entfernt werden könnten, wäre daher zweckmäßiger.Man einigte sich in bewährt
Mag sein, daß Frauen sich (noch) nicht genug fur Politik interessie- ren, aber sie durchschauen die Poli- tiker.Auf die Frage, was sie mit dem Begriff „Politik” verbinden, assozi- ierten junge Mutter ,falsche Ver- sprechen”, „teure Autos”, „Schlag- worte”, „Parteibonzen”. Ein verein- zelt vorgebrachtes „Wirken für die Allgemeinheit” wurde von den Frauen wdhrend der vom Katholi- schen Familienverband und von der Katholischen Frauenbewegung veranstalteten Bildungswoche in Großrußbach nur mitleidig beld- chelt.Schwere Zeiten stehen Osterreichs Politikėm bevor, wenn die
„Erziehung bedeutet Dialog, Bereitschaft zum Gespräch.“ Dieser bei der Enquete des SPÖ-Bundes- frauenkommitees über das „Kind im Vorschulalter“ (siehe auch S. 4) stark akklamierte Satz scheint vor Beginn der Veranstaltung noch keine Gültigkeit gehabt zu haben. Wie anders ist es zu erklären, daß Grit Ebner, die Generalsekretärin der „Aktion Leben“ trotz Intervention eines Teilnehmers an der Enquete weggeschickt wurde. Frau Ebner hat mit ihrem Wunsch nach Anwesenheit ihren Respekt vor anderen Meinungen und Argumenten bekundet. Bedauerlich, daß dieser Respekt nicht auf
In der Wiener Hofburg wurde in der Vorwoche eine epochemachende Entdeckung gemacht: Die Familie ist nicht nur nicht in Auflösung begriffen, sie steht immer noch im Mittelpunkt der verschiedenen Kulturkreise, und daran wird sich aller Voraussicht nach auch in Zukunft kaum etwas ändern.Diese Entdeckung von 235 Experten aus 21 Ländern bezog sich nicht etwa nur auf die Entwicklung und Erziehung von Kindern, sondern auch auf die Probleme alter Menschen, die nur mit Hilfe der Familie zu lösen seien.Auch die weiteren Erkenntnisse“ klangen vertraut: Das Familienleben müsse aktiviert,
Schule und Erwachsenenbildung laufen in Österreich nebeneinander her, als wüßte einer nichts von der Existenz des anderen. Modernst ausgestattete Schulgebäude stehen an Nachmittagen und Abenden leer, während die Einrichtungen der Erwachsenenbildung in den Abendstunden voll ausgelastet sind und zum Teil unter Platzmangel leiden. In den meisten Fällen ist das ein Problem des Schulwartes, das nur gemeinsam mit der Gewerkschaft geregelt werden könnte.Die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) forderte daher anläßlich ihrer Tagung in Strobl in einer Resolution, daß das