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Nach Auschwitz unmöglich

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Der Begriff Antisemitismus ist erst knapp hundert Jahre alt, einen Antijudaismus hat es jedoch schon in vorchristlicher Zeit gegeben. Als innerhalb des Judentums das Christentum entstand, kam es zu unterschiedlichen Überlieferungen der Evangelisten und damit zur schriftlichen Grundsteinlegung des christlichen Antijudaismus. Wie oft aber waren im Laufe der Jahrhunderte wirtschaftliche und politische Motive in christlich-religiöser Verpackung die wahren Gründe für die Unterdrückung und die grausamen Verfolgungen der Juden, die im Mittelalter bis zur kirchlich fundierten Verteufelung des Judentums geführt haben! Schade, daß das TV-Gespräch zwischen Univ.-Prof. Dr. Kurt Schubert, einem der führenden Judaisten des deutschen Sprachraumes, und Dr. Peter Pawlowsky über den „Christlichen Antisemitismus“ am Sonntag nicht Stunden dauern konnte. Als Katholik ist Prof. Schubert besonders berufen, die Absurdität des christlichen Antisemitismus' vor Augen zu führen. Nicht erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Judenerklärung, spätestens nach Auschwitz mußte es für einen Christen unmöglich werden, Antisemit zu sein.

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