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Das blaue Schild

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Göttweig - „Österreichs Monte Cassino“. Was läge näher, als die Ausstellung zum 900. Jahrestag der Gründung des Stiftes mitzubenutzen, um an das „Original-Monte Cassino“ die Abtei des heiligen Benedikt zu erinnern, an die Rettung ihrer Kunstschätze und die Folgerungen, die die Kulturverantwortlichen aus dieser Bravourtat eines Wiener Wehrmachtsoffiziers gezogen haben.

40 Jahre werden es im Herbst sein, seit Oberstleutnantjulius Schlegel im Oktober 1943 alle beweglichen Kunstschätze aus der Abtei bergen und nach Rom bringen ließ, bevor die amerikanischen Bomben die geräumte Anlage in Schutt und Asche legten. Die Zerstörung von Monte Cassino gab aber den Anstoß zur Unterzeichnung der Haager Konvention von 1954 zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.

Seither kennzeichnen blauweiße Schilder die Kunstdenkmäler, schützen genaue Regeln zwar nicht gegen Atombomben, aber doch gegen willkürliche Zerstörung in konventionellen Kriegshandlungen.

Das dokumentiert nun die österreichische Gesellschaft für Kulturgüterschutz in einer Sonderschau während der Göttweiger Jubiläums- Ausstellung.

Wie man aber auch Vorgehen kann, hat der damalige Landeskonservator Fred Schmeller einst im Burgenland gezeigt: Um die Besitzer alter Häuser zu bewegen, ihre denkmalgeschützten Gebäude zu restaurieren, stellte er ihnen die blauweiße Plakette in Aussicht, die heute wirklich an allen diesen Häusern prangt.

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