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Das oft zerrissene Schlesien

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Schlesien, das Land zwischen Oder und Neiße, war um 300 n. Chr. von slawischen Stämmen besiedelt worden. Kaiser Friedrich Barbarossa errichtete 1163 die Herzogtümer Breslau und Rati-bor unter schlesischen Piasten und machte sie dem Reich tributpflichtig. Deutsche Siedler trugen zu raschem Aufschwung bei.

Im 13. und 14. Jahrhundert unterstellten sich die schlesischen Fürsten der böhmischen Krone, mit der Schlesien nach dem Tod des letzten Luxemburger Königs Sigmund von den Habsburgern beansprucht wurde.

Nach der Schlacht bei Mohäcs und dem Tod des Ungarnkönigs Ludwig, 1526, fielen die Kronen Ungarns und Böhmens und damit auch Schlesien an das Haus Habsburg.

Das fruchtbare Land erregte die Begehrlichkeit Friedrich II. von Preußen, der für seinen Einmarsch im Dezember 1740 „Erbansprüche" vorschob. Der Friede von Berlin am 28. Juli 1742 - vor 250 Jahren - besiegelte Österreichs Niederlage und die Teilung Schlesiens.

Nur die Bezirke Teschen, Trop-pau und Jägerndorf blieben - nun als „Österreichisch-Schlesien" Kronland der Habsburger. Ober-und Niederschlesien waren seither nach Berlin ausgerichtet.

Die Teilung aber ging weiter: 1920 fielen Oberschlesien an Polen, Hultschin und Troppau an die CSR. Im Olsagebiet wurde zugunsten Polens abgestimmt.

1939 ging es in Gegenrichtung: Troppau wurde Teil des Sudetenlandes; nach dem Untergang Polens wurde Schlesien erstmals wieder in deutscher Hand vereinigt. Seit 1945 steht es bis zur Neiße in polnischem Besitz; Troppau und Jägerndorf, etwa mit den Grenzen von 1742, gehören heute zur CSFR.

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