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Der ÖGB-Riese magert ab

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Der ÖGB-Riese magert ab. Sein Mitgliederstand ist, wurde jetzt mitgeteilt, im Vorjahr um 12.056 Arbeitnehmer zurückgegangen. Das ist viel, auch wenn es „nur" 0,7 Prozent sind. Viel, weil die Menschen scheinbar in einer Krisensituation dem Gewerkschaftsbund den Rük-ken kehren.

A ber die Gewerkschaftsspitze beruhigt sich: Die Zahl der Beschäftigten sinkt, jene der Arbeitslosen steigt. Daher sei der Mitgliederschwund wenn schon nicht verständlich, so doch natürlich.

Natürlich kann man das so auch sehen. Natürlich kann man übersehen, daß Arbeitslose auch gegen einen Anerkennungsbeitrag von 20 Schilling ÖGB-Mitglieder bleiben — und sogar noch Unterstützung sg eider aus der Gewerkschaftskasse beziehen können.

Daher stimmt diese ÖGB-offizielle Erklärung nicht ganz. Sie kann auch nicht stimmen: Sonst wäre es unerklärlich, warum die Fraktion Christlicher Gewerkschafter in dem Zeitraum, in dem der OGB 12.056 Mitglieder verloren hat, allein 9.418 neue Mitglieder gewinnen konnte. Hie Abmagerung, dort Zunahme um fünf Prozent.

Eine Erklärung dafür? Die Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter hat sie jüngst bei den Arbeiterkammerwahlen erhalten: Sie — und nicht die Gewerkschaftsidee — sind in eine Krise geraten.

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