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Die Morde von Katyn

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Ein Holzfäller war der erste, der den deutschen Besatzungsbehörden berichtete, er hätte drei Jahre zuvor in der Nähe seiner Hütte am Wald von Katyn Näcme hindurch Schüsse gehört. Andere Bewohner bestätigten dies.

Am 13. April 1943 - vor 50 Jahren - meldete der deutsche Rundfunk die Entdeckung einer Grube, in der zwölf Schichten von Leichen polnischer Offiziere lagen. Eine internationale Ärztekommission mit Mitgliedern aus 13 Ländern bestätigte zwei Wochen später: „Als Todesursache der ausgegrabenen Leichen wurde ausnahmslos Genickschuß festgestellt... Die bei den Leichen vorgefundenen Dokumente - Tagebücher, Briefe, Zeitungen - stammen aus der Zeit von Herbst 1939 bis April 1940."

Am 17. September 1939 war die Sowjetunion von Osten her in das bereits von Hitler niedergeworfene Polen einmarschiert. 250.000 polnische Soldaten, unter ihnen 15.000 Offiziere, gerieten in sowjetische Gefangenschaft.

Nur 448 Offiziere fanden den Weg in die polnische Legion, die in Rußland aufgestellt, dann aber über Persien an die Italienfront abgeschoben wurde und bei Nettuno kämpfte.

4.183 Leichen polnischer Offiziere wurden bei Katyn gefunden, 2.730 identifiziert. Das Schicksal von 10.000 weiteren blieb unbekannt.

Im Nürnberger Prozeß versuchten die Sowjets vergeblich, die Deutschen für Katyn haftbar zu machen. 1952 stellte eine Kommission des US-Senats die Schuld der Sowjets klar. Aber erst in der Perestrojka gab Moskau die Täterschaft des KGB in Katyn auch Polen gegenüber zu.

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