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Die Katholische Jugend und ihre Generation

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In dem Artikel „Katholische Jugend zwischen Masse und Elite“ in der „Furche“ vom 9. Juni 1951 hat der Verfasser Dr. Burghardt als außenstehender Beobachter „illusionslose Erwägungen“ über den Stand der kirchlichen Jugendbewegung angestellt. In den folgenden Zeilen seien die Probleme aus der Sicht des mitten in der Jugendarbeit Stehenden in nüchterner Sachlichkeit beleuchtet. Sie sind so wichtig und vielfältig, daß auch eine flüchtige Stellungnahme den Rahmen eines Artikels überschreitet. Es hat deshalb und in Anbetracht der Bedeutung des Gegenstandes die „Furche“ dem Verfasser auch die nachfolgende Nummer bereitwillig zur Verfügung gestellt.

Zunächst seien die Bemerkungen erlaubt: daß jeder Versuch einer kritischen Betrachtung nur auf Grund einer gründlichen Kenntnis der gegebenen Tatsachen erfolgen kann. Der in Rede stehende Aufsatz enthält leider eine Reihe ausgesprochener Unrichtigkeiten. Ferner: Ungerechtfertigte Verallgemeinerungen ergeben ein falsches Urteil. Man kann nicht einfach Beobachtungen aus der Arbeit der Großstadt Wien mit ihren ganz eigenen Voraussetzungen und Schwierigkeiten auf ganz Österreich übertragen; man kann nicht in einzelnen Pfarren und Gruppen beobachtete Tatsachen auf alle anderen ausdehnen. Man kann ebensowenig an eine Bewegung, die gerade mitten in einer Entwicklung und Umgestaltung steht, wie dies für die Katholische Jugend gerade im Augenblick zutrifft, die Maßstäbe des Fertigen anlegen.

Vor allem aber trifft ein Urteil daneben, wenn Tatsachen und wirkliche“ Beobachtungen von den' Voraussetzungen und der konkreten Situation, die ihr zugrunde liegen, losgelöst werden. Es ist ein unbrauchbarer Maßstab, wenn man die heutige Jugendarbeit einfachhin in Parallele stellt zu der in der ersten Republik. Man kann sie nur richtig beurteilen, wenn man die äußere und innere Situation nicht der damaligen, sondern der jetzigen Generation im Auge hat.

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